Auch eine Frage, die bei Bloggern gerne und heiss diskutiert wird. Meine Antwort in der Kurzversion: Klar. Wenn ein Buch schlecht ist, breche ich ab. Das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher.

Für die lange Version hole ich mal etwas weiter aus. In früheren Zeiten habe ich nämlich niemals ein Buch abgerochen, und sei es auch noch so dröge, ich habe mich bis zum bitteren Ende durchgequält. Das war für mich eine Frage der Disziplin (….was man anfängt, zieht man durch….) und irgendwie eine etwas skurrile Ehrfurcht vor dem gedruckten Wort. Aber der Mensch ändert sich, und meine Geduld mit schlechtem Geschreibsel änderte sich auch. Wobei „schlecht“ immer meine rein subjektive Beurteilung ist. Ich finde durchaus Bücher schlecht, die andere Leser in Euphorie versetzen (man mag es kaum glauben 😊).

Manchmal kommt ein Buch auch einfach zum falschen Zeitpunkt. Mag gut geschrieben sein, irgendwie packt es mich aber nicht – und dann wandert es zurück ins Regal, vielleicht hab ich später genau darauf Lust.

Lesen ist eines meiner liebsten Hobbies, ein wunderbarer Zeitvertreib, und das soll Spass machen. Bücher sollen mich packen. Ich liebe gute Geschichten – also warum schlechte Geschichten lesen? Warum Lebenszeit mit Geschichten verbringen, die mich nicht interessieren?  Also lieber abbrechen und entsprechend weiterreichen – in den nächsten offenen Bücherschrank, zu Momox oder anderen second-Hand-Buchhändlern, oder sonstwie verschenken. Vielleicht hat der nächste Leser mehr Spass dran.

Im Allgemeinen schreibe ich jetzt nicht über die Bücher, die ich aus irgendwelchen Gründen abgebrochen habe. Warum noch Energie reinstecken? Kleine Ausnahme: es handelt sich um Rezensionsexemplare. Dann muss ich gezwungenermassen noch Energie reinstecken, denn hey, das war der Deal: ich kriege ein Buch umsonst, und muss / darf / soll es anschliessend bewerten. Also, in den seltenen Fällen, in denen ich ein Rezensionsexemplar habe, das mich so gar nicht begeistert, schleppe ich mich tatsächlich noch ein wenig weiter durchs Geschehen als ich es gemeinhin tun würde (ich habe hier meine persönliche Regel: ein Buch hat max 80 Seiten, um sich zu entfalten, ansonsten arrivederci), und manchmal, voilà, passiert ein Wunder, und ich werde tatsächlich noch gepackt, oder aber ich weiss, das Buch und ich werden keine Freunde mehr, und ich lese nur noch quer. Und dann schreibe ich in meiner Rezension, wieso – weshalb – warum es mir nicht gefallen hat. Ich bilde mir ein, das auch relativ objektiv zu tun, denn in jedem Buch steckt ja auch Herzblut des Autors drin. Ich verteile durchaus auch 1 /2 -Sterne Rezensionen auf den gängigen Portalen. Ich schreibe Rezensionen für die potentiellen Leser, und keine Gefälligkeitsrezensionen für Autoren oder Verlage. In ganz seltenen Fällen geht auch ein Rezensionsexemplar einfach nicht an mich, ganz selten mag ich noch nichtmals mehr querlesen – das sind dann die Fälle, in denen ich dem Verlag oder dem Autor eine entsprechende Rückinfo gebe und dann doch keine Rezension verfasse. Das habe ich glaube ich genau zwei mal gemacht: einmal entpuppte sich der angebliche Abenteureroman als trockenes Sachbuch, und ein weiteres mal handelte es sich um den Erstling einer Selfpublisherin voller Rechtschreibfehler……

Das hört sich jetzt alles etwas arg negativ an, ich glaube, ich muss am Ende noch etwas Positives schreiben: Die allermeisten Bücher, die ich lese, sind toll! Definitiv! Lesen ist toll! 😊😊