von Mick Herron

Erschienen 2020 im Diogenes Verlag

Link zum Buch

„Real Tigers“ ist der dritte Band um die „slow horses“, die Truppe aussortierter britischer special agents, die irgendwann in ihrer Karriere einmal katastrophal versagt haben, und seitdem im Slough House, einem abgewracktem Bürogebäude weitab vom Hauptquartier des Services unter der Leitung von Jackson Lamb ein ödes Dasein fristen. Jeder der „lahmen Gäule“ träumt davon, dass die Gelegenheit kommt, mal wieder einen echten Fall bearbeiten zu dürfen, und vielleicht, ganz vielleicht, den Sprung zurück in den MI5 zu schaffen. Was generell eher unwahrscheinlich ist, denn geschafft hat das noch niemand.

Dann wird Catherine, die Assistentin von Jackson Lamb entführt, und eine übereilte Befreiungsaktion der slow horses  endet nicht nur im (vorrübergehenden) Desaster, sondern setzt Dinge in Gang, die Wellen schlagen. Es geht um eine Verschwörung, die den MI5 und den Premierminister bis ins Innerste erschüttern können….doch Lamb wäre nicht Lamb, wenn er die Dinge nicht durchschauen würde und sein Team orchestriert zum Einsatz bringen kann ……

Ich bin mit dem zweiten Band, den „Dead Lions“, in diese Thriller-Reihe eingestiegen, und war schon damals begeistert. Der dritte Band konnte mich erneut überzeugen: so geht Action, Spionage und intelligente Unterhaltung!! Mick Herron schreibt flüssig und unterhaltsam, mit schwarzem Humor, Ironie, und witzigen Dialogen. Sehr schwarzem Humor, very british, gespickt mit viel Sarkasmus – ich liebe es! Exzentrische Protagonisten, die teilweise nicht sonderlich liebenswert sind, aber immer wie aus dem Leben gegriffen, und rasante Handlungen. Keine Seite langweilt, das Spannungsniveau ist jederzeit hoch, und nichts ist hervorsehbar. Das ist ein Geheimdienstthriller, wie man ihn sich vorstellt. Jeder Zug der Protagonisten ist dreimal um die Ecke gedacht, und bis zum Schluss bleibts spannend, das hat mal wieder echt Spass gemacht, dabei zu sein!

Der Aufkleber auf dem Buch verrät: das ist ein „London Krimi“ – mit sehr viel Lokalkolorit. Wer die britische Hauptstadt kennt und liebt, ist hier sozusagen live mit dabei.

Erwähnenswert noch kurz, es ist eine Reihe, aber man kann auch gut mit diesem Teil einsteigen. Was man über die Personen wissen muss, kriegt man nebenbei erzählt. Man brauch keine Vorkenntnisse, um die Handlung zu verstehen.  So muss es sein bei einer Krimireihe – der Fall steht im Vordergrund. Klar, man kriegt Infos zum Privatleben der Leute, aber das steht nicht im Vordergrund.

Also: Absolute Empfehlung für alle Fans von Spionagethrillern! Lest gleich die ganze Reihe!

Wer mehr über den Autor wissen will, hier ein Link zu seiner Homepage, die Jackson-Lamb-Reihe ist mittlerweile preisgekrönt, und es gibt ein interessantes Interview, bzw, „Q and A‘s“, mit ihm. Für Fans und solche, die es werden wollen 😉.

Ich bedanke mich beim Diogenesverlag für das Rezensionsexemplar!

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