von Louise Penny

erschienen im ‎ Kampa Verlag; 1. Edition (11. Februar 2019) / dt. Erstausgabe 2006 im Limes Verlag mit dem Titel „Denn alle tragen Schuld“

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Gefühlt kennt diese Krimi-Reihe jeder, nur ich nicht 🙂 , also habe ich mir jetzt mal den ersten Teil ausgeliehen. Ich war neugierig – und muss jetzt sagen, ich glaube ich bin „angefixt“; das war mal ein echt guter Krimi. Spannende Story, glaubwürdige Ermittler, ein liebenswert-skurriles kleines Städtchen, und ein Plot, bei dem definitiv Action da war, aber der Fokus lag eher auf dem psychologischem Aspekt.

Soviel erst mal an Lob vorab; hierum ging es:

Wir sind in Three Pines im kanadischen Quebec. Zeitlich würde ich das Geschehen in den frühen 2000ern einordnen; es gab schon Handys, aber die Digitalisierung ist noch nicht so wirklich weit fortgeschritten, hier wird noch viel ganz normal telefoniert und ich glaube, im ganzen Roman hat nicht einer das Internet angehabt. Also die Ermittlungen verliefen noch ziemlich old-fashioned, was ich als Leserin recht entspannend fand, hier wurde noch mit Logik, Grips und Psychologie gearbeitet, und gefühlt nicht alles gegoogelt und digital erledigt. Das hat das komplette Geschehen entschleunigt. Ist mir echt krass aufgefallen. Das Team um Inspector Gamache wird just zu Thanksgiving nach Three Pines gerufen, weil dort eine Leiche gefunden wird; und nachmittags um 4 machen die Ermittler alle Pause, um nachhause zum Truthahnessen zu fahren – fand ich charmant. Auf die Idee kommt doch heutzutage weder literarisch noch „in real life“ irgendwer, oder? Vor etwa 25 Jahren war die Menschheit aber anscheinend durchaus noch in der Lage, Berufsleben und Privates halbwegs voneinander zu trennen, und am Tag danach weiter zu arbeiten. Spoiler alert: der Fall wurde durchaus aufgeklärt, denn Herr Gamache hat eine fast 100prozentige Erfolgsquote aufzuweisen. Okay, das jetzt nur am Rande, aber mir fällt sowas mittlerweile echt auf, wenn ich etwas „ältere“ Bücher lese.

Ja, zurück zum Mordfall: die Tote ist eine pensionierte Lehrerin, die im Wald aufgefunden wurde. Ermordet mit Pfeil und Bogen. Ein wenig bizarr auf den ersten Blick, aber dann stellt sich heraus, dass in Three Pines ein Bogenschützenverein existiert, und eigentlich fast jeder dort es mit Robin Hood aufnehmen könnte, und auch an Verdächtigen mangelt es nicht. Zwar war das Opfer überall beliebt – aber das Örtchen hat durchaus ein paar merkwürdige Bewohner zu bieten, und einige interessante Spuren führen Jahrzehnte zurück in die Vergangenheit. Gamache und sein Team sind beschäftigt…

Ich fand den Fall wie schon gesagt gut geplottet, hat mich gecatched und unterhalten, und ich mochte den Kommissar. Sehr unprätentiös, ein Teamplayer, jemand, dem menschliche Werte wichtiger sind als Karriere, jemand mit intakter Ehe – mal was anderes. Kein kaputter Cop kurz vorm Burnout. Davon hatte ich in letzter Zeit genug ;-)..

Intelligente Dialoge, und einfach gut geschrieben. Ich werd auf jeden Fall noch mehr von dieser Serie lesen demnächst; gibt ja mittlerweile 18 davon 🙂 !

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Alle Bände Übersicht:

Inspector Armand Gamache Bücher in ihrer Reihenfolge

19 Romane von 2005 bis 2024

BandBuchtitelJahr
1Denn alle tragen Schuld / Das Dorf in den roten Wäldern2005
2Und die Furcht gebiert den Zorn / Tief eingeschneit2006
3Der grausame Monat / Das verlassene Haus2007
4Rachefest / Lange Schatten2008
5Wenn die Blätter sich rot färben2009
6Heimliche Fährten2010
7Bei Sonnenaufgang2011
8Unter dem Ahorn2013
9Der vermisste Weihnachtsgast2013
10Wo die Spuren aufhören2014
11Totes Laub2015
12Auf keiner Landkarte2016
13Hinter den drei Kiefern2017
14Auf einem einsamen Weg2018
15Wildes Wasser2019
16Die Reise nach Paris2020
17Unruhe im Dorf2021
18Ein sicheres Zuhause2022
19The Grey Wolf (noch nicht übersetzt)2024

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