von Umberto Eco
als Hörspiel gelesen von Rolf Boysen, Ernst Jacobi, Markus Boysen u.a.
erschienen bei Der Hörverlag 2011 // allerdings bereits 1986 als Gemeinschaftsproduktion von BR, SWF und NDR aufgenommen
„Der Name der Rose“ erschien als Buch 1982, und man kann es getrost als modernen Klassiker bezeichnen. Ich erspare mir also eine Inhaltsangabe und zitiere nur kurz den Verlagsbegleittext: „Ein Mord erschüttert die Gemäuer des altehrwürdigen, weltberühmten Benediktinerklosters. Bruder William aus dem fernen Baskerville wird vom Abt mit der diskreten Klärung des Verbrechens beauftragt. Doch kaum beginnt William in den Katakomben zu ermitteln, wird der zweite Mönch tot gefunden.
Umberto Eco, weltweit gefeierter Bestsellerautor, gelang mit „Der Name der Rose“ ein Meisterstück: ein packender Thriller aus dem 14. Jahrhundert.“
Ich habe das ca. 800 Seiten starke Buch noch nie gelesen, aber natürlich die Verfilmung mit Sean Connery als William of Baskerville damals mehrfach gesehen und war begeistert. Daher hatte ich Lust auf dieses Hörspiel.
Zuerst mal die positiven Punkte: Die Macher des Hörpiels haben es geschafft, den dicken Schmöker in eine relativ kurze Hörspielvariante von etwa 6 Stunden zu bringen, ohne dass ich jetzt das Gefühl hatte, es geht was verloren. Die Story war spannend aufbereitet, die Sprecher allesamt echt gut, das Mittelalterfeeling kam für mich gut rüber. Die Stimme von William passte haargenau zu meinem mentalen Sean-Connery-Bild, also mein Kopfkino wurde gut bedient.
Und jetzt aber auch gleich meine negativen Punkte, denn das Ganze war für mich technisch eine Katastrophe. Ich bin Laie, aber ich denke, irgendwie sind die Tonspuren völligst schräg abgemischt worden. Bei Unterhaltungen ist es teilweise schlimm: der eine Sprecher redet laut, der andere antwortet leise. Dann kommt der Erzähler wieder dran, und schon wieder eine andere Lautstärke. Gefühlt war ich ständig dabei, den Lautstärkeregler hin und herzuschieben, das war supernervig. Besonders uncool, wenn dann plötzlich Mönchschoräle als musikalischer Hintergrund in voller Lautstärke losplärrten. Da sitz ich im Auto (ich höre meine Hörbücher fast nur beim Autofahren) und zucke zusammen. Also irgendwas lief da absolut schief. Teils wird geflüstert, teils genuschelt, und dann wieder ganz normal gesprochen. Ich habe mir mal die Mühe gemacht und andere Rezensionen hierzu bei Amazon zu lesen, und ich bin nicht die einzige, die das so empfindet.
Ich konnte auch nichts mehr aussteuern mit meiner Anlage im Auto, je mehr ich rumgespielt habe, desto schlimmer wurde es.
Das Ganze könnte ein absolut grossartiges Projekt sein, man hat hier schon richtig gute Sprecher versammelt und ein gutes Konzept entwickelt, aber durch diesen Technikfehler macht das keinen Spass. Ich habe irgendwann es einfach streckenweise auf mittlerer Lautstärke laufen gelassen, aber da ist mir natürlich auch einiges entgangen.
Ja, schade, dadurch ist das Hören kein Vergnügen gewesen, Ich weiss auch gar nicht, wie soll ich das bewerten? Ich hab mich so geärgert, eigentlich 1 Punkt. Aber wie gesagt, ist eigentlich ein toller Stoff mit guten Sprechern. Hört sich denn keiner mehr die fertig gepressten CDs noch mal an, bevor sie in den Verkauf gehen? Oder habe ich hier nur eine „Montagsproduktion“ erwischt?
Nun gut, ich komme zu einem Ende – das hier war nix. Buch gelesen wäre die bessere Idee gewesen.