von Hauke Schlüter

erschienen 2023 im Dryas Verlag

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Das sagt der Klappentext: „Daniel Hearst, der teuerste Künstler der Gegenwart, wird tot und vollkommen mit Schwarz überzogen in seinem Atelier aufgefunden. Sein Kunstwerk „Das Nichts“ ist verschwunden. Kleos Henry Mehlos und Joana Santow von der Hyde Park Agency ermitteln.   Verdächtigt wird Francis, Mehlos’ Bruder. Obwohl beide nicht das beste Verhältnis zueinander haben, will Mehlos Francis’ Unschuld beweisen. Wer steckt dahinter? Wer ist der dünne Mann mit Melone? Was hat die Galeristin vor? Und warum geschieht all dies? Es beginnt eine Schnitzeljagd durch London, die rasch zu einem dramatischen Wettlauf wird.“

Ich finde einen Krimi in Verbindung mit zeitgenössischer Kunst generell spannend, vor allem, wenn er in einer meiner Lieblingsstädte – London! – spielt. Das Ermittlerduo Mehlos & Santow kannte ich noch nicht, die dürfen hier in ihrem 2. Fall ermitteln, und ich habe hier neugierig zugegriffen.

Ein paar Worte vorab zu den beiden Ermittlern: Ich würde die beiden in ihre 30er schätzen, so genau wird das aber nicht erörtert. Die beiden sind aber auf jeden Fall speziell: Er, Kleos Henry Mehlos, kommt aus steinreichem Elternhaus. Es gibt eine Familienstiftung, verwaltet vom Bruder Francis, und der kann Geschäfte bis 99 Millionen Pfund einfach so tätigen, für alles „Größere“ braucht er dann Zustimmung vom Kleos Henry. Ich glaube, das sagt jetzt schon alles, oder 😉? Joana Santow, bildhübsch, hochintelligent, und taubstumm, ist die zweite Ermittlerin. Ihre Herkunft ist rätselhaft, als Kind hat sie ein schlimmes Unglück überlebt und dabei ihr Gehör verloren. Sie kommuniziert mit Kleos in Gebärdensprache. Welche dieser seit Kindertagen in Perfektion beherrscht, da seine geliebte Tante ebenfalls taub war. Bzw, ich korrigiere mich, er spricht normal, sie antwortet in Gebärden, und das ist auch ganz witzig im Roman umgesetzt. Alles, was Joana gebärdet, ist farblich hervorgehoben. Auf diese Art sieht man auch gleich: in diesem Roman wird viel gesprochen, die wörtliche Rede treibt die Handlung ziemlich voran.

Also, zurück zur Handlung: Großbritanniens wichtigster und teuerster Künstler Daniel Hearst wird ermordet, und Mehlos & Santow beschließen, auch ohne offiziellen Auftrag, zu ermitteln. Hearst war eng mit Bruder Francis befreundet, und von dieser Seite kommt zumindest bald der Auftrag, das letzte Kunstwerk, das Nichts, zu finden. Erste Hinweise finden die beiden bald; und nun beginnt eine actionreiche Schnitzeljagd quer durch London. Bei dieser Schnitzeljagd, und ein anderes Wort fällt mir wirklich nicht ein, habe ich mich ständig erinnert gefühlt an das Rätselraten bei Dan Browns diversen Illuminati-Krimis – so wie Tom Hanks cineastisch durch Paris gejagt ist, so rennen Santow und Mehlos durch London. Der Autor selbst vergleicht das im Nachwort mit Sherlock Holmes, ich hatte wie gesagt eher Dan Brown und witzigerweise die Helden meiner Kindheit und Jugend, die drei ???, ständig im Kopf. Skurrile Rätsel waren zu lösen, bei denen man mehrfach um die Ecke denken musste, und ständig auf der Flucht vor bösen Verfolgern war. Ich fand es cool und rasant gemacht, aber das Rad wurde nicht neu erfunden, dass muss man auch sagen.

Was ich auch super witzig fand, waren die teils rasiermesserscharfen Dialoge und schwarzhumorigen Sprüche, die vor allem von den beiden Hauptdarstellern ständig kamen.

Und das Ende war nicht vorhersehbar, das habe ich so nicht kommen sehen. Pluspunkt!

Mein Fazit: Ich war bestens gut unterhalten. Dadurch, dass einiges immer leicht „over the top“ war, hatte ich einen kleinen Abstand zu den Figuren, so wahnsinnig authentisch war das jetzt nicht wirklich – aber hey, es hat Spaß gemacht mit den beiden! Der Plot war intelligent, das Setting rasant, also gerne mehr davon!

Herzlichen Dank an Netgalley und dem Dryas Verlag für das Rezensionsexemplar!

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