von Constanze Wilken

erschienen bei Goldmann Verlag (19. Juni 2024)

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Islay ist eine der britischen Hebrideninseln, und Schauplatz dieses Romans, der auf zeitlichen Ebenen spielt. Ich mag ja generell sehr gerne dieses Konstrukt, wenn sich diverse Zeitstränge in einer Geschichte miteinander verweben, und von Constanze Wilken habe ich schon ein paar Bücher gelesen und sehr gerne gemocht – also war ich sehr gespannt auf dieses hier. Ja, gleich vorweg: die Autorin hat mich wieder von Anfang an eingefangen und die Story hat mich begeistert :-).

Hierum geht es: wir sind einerseits im hier und heute, als Shona, Mitte / Ende 30, von Edinburgh anreist, um auf ihrer Heimatinsel Islay das Bed & Breakfast ihrer Schwester Freya vorübergehend zu übernehmen. Freya hatte einen schweren Fahrradunfall mit Fahrerflucht und liegt im Koma, und so kümmert sich Shona um ihre Nichte Erin und das B&B. Während ihres Aufenthalts auf der Insel kommen sich Shona und ihr Kindheitsfreund Gavin, Besitzer einer Star-up-Destille, näher, und Shona beginnt zusätzlich auf eigene Faust den Unfall ihrer Schwester zu ermitteln ….und gerät dabei in das Visier einiger düsterer Machenschaften.

Im zweiten Erzählstrang sind wir bei den Wikingern etwa 1000 Jahre früher, und hier wird es historisch echt interessant. Die Hebriden waren von den Wikingern besiedelt, von deren Alltag man ja immer noch nicht allzu viel weiß, und die Autorin hat hier eine spannenden und romantische Geschichte um den Kriegshelden Fjell und seine Frau Hulda zu erzählen, die mir echt ans Herz gegangen ist :-). Und hier hat die Autorin super viel recherchiert und historische Persönlichkeiten der damaligen Zeit mit eingebaut, sodass ich als Leserin auch eine interessante Nachhilfestunde in Geschichte erteilt bekommen habe – wir sind hier sozusagen live dabei, wenn in den 1080ern das Kriegsbeil geschwungen und Politik gemacht wird.

Verbunden werden die beiden Storylines durch ein antikes Schmuckstück aus der Wikingerzeit, das Erin gefunden hat, und das einst der schönen Hulda gehörte….und am Ende auch zu ihr wieder zurückfindet.

Ja, insgesamt knappe 500 spannende Seiten, und ich habe sowohl mit Hulda als auch Shona mitgefiebert und war als Leserin echt abgeholt.

Ich mag Frau Wilkens Schreibstil sehr gerne, sehr lebendig, sehr flüssig, sehr emotional und atmosphärisch dicht. Man spürt, dass die Autorin die Insel kennt und liebt, und das Feeling kommt rüber. Passend dazu ist das Cover auch sehr stimmig und ansprechend.

Der Titel selbst mutet eher ein wenig kitschig an, denn auch wenn hier viel Liebe und Emotion im Spiel ist, fand ich die Geschichte doch alles andere als kitschig; wir hatten hier viele blutige Wikingerschlachten, und auch einen bestimmt nicht kitschigen Krimi in der Zeitebene mit Shona & Freya, von daher sollte man hier jetzt keine durchgängige Lovestory erwarten. Aber nun ja, geliebt wurde auch – und ich habe den Roman mit einem Lächeln beendet.

Vielen Dank an das Bloggerportal vom Randomhouse für das tolle Rezensionsexemplar. Das war ein rundum gelungener Roman mit allem was dazu gehört: Abenteuer, Liebe, Action, große Gefühle und Spannung.

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