von Melanie Raabe

 

Hörbuch aus derHörverlag , Neuerscheinung2019, Laufzeit 8Std 57 Min

Klappentextauszug: „Die Wälder, das bedeutet: Kein Zurück mehr, keine anderen Menschen mehr, kein verlässlicher Handyempfang mehr. Die Wälder, das bedeutet: Ab jetzt bist du auf dich gestellt“.

Kurz zum Inhalt: Die Ärztin Nina erhält unverhofft die Nachricht vom Tod ihres besten Freundes Tim. Die beiden kennen sich seit ihrer Kindheit auf dem Dorf, einem Ort, den beide schon länger hinter sich gelassen haben. Im Dorf ist damals auch Tims ältere Schwester Gloria spurlos verschwunden – offiziell abgehauen und vermisst, aber Tim, Nina und David, der Dritte im Gespann wissen es besser. Gloria wurde damals von Wolff, entführt und wahrscheinlich ermordet. Leider konnte das Verbrechen niemals bewiesen werden, und die drei Freunde tragen dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit mit sich herum. Nun aber ist Tim tot, und sein Vermächtnis an Nina und David ist klar: findet das letzte Puzzleteil, und zwingt den Wolff zu einem Geständnis. Und Nina und David machen sich auf den Weg zurück ins Dorf und in die endlosen, düsteren Wälder, in den Gloria 20 Jahre zuvor verschwand…..

Die Geschehnisse werden auf zwei Zeitebenen erzählt, zum einen im hier und jetzt, in dem wir Nina und David dabei begleiten, wie sie Wolff abpassen und auf einer langen Autofahrt durch die Wälder begleiten, und in der Vergangenheit, als alle noch Kinder waren und Gloria verschwand. Die Dorfkinder haben in den 80ern andere Namen als jetzt, es hat eine Weile gedauert, bis ich kapiert habe, dass es sich um dieselben Personen handelt, und wer hier wer ist. Und diese Geschichte wird von hinten aufgerollt: es ist von Anfang an klar, wer der Täter ist, er muss nur noch überführt werden. Was leider nicht am Ende passiert, sondern irgendwann zweites Drittel – für mich war der Spannungsbogen dann im letzten Drittel auch vollständig draussen.

Soviel dazu. Und wie formulier ich es jetzt nett….ich fand die Story teilweise hanebüchern und an den Haaren herbei fabuliert. Und auch die Charaktere völligst unglaubwürdig und nicht nachvollziehbar in ihren Stimmungen und Handlungen. Die Kinder von damals konnte ich noch nachvollziehen, die Erwachsenen von heute gar nicht. Es waren auch ein paar Logikfehler in der Geschichte drin, und so was kann ich gar nicht ab.

Ein Grossteil der Geschichte spielt sich auf oben schon erwähnter Autofahrt ab, und ein Grossteil der Spannung wird dadurch erzeugt, dass permanent Dinge gesagt werden wie „noch 155 km, noch 154, noch 153“ oder „die undurchdringlichen dunklen Wälder nehmen kein Ende“. Jo. Wenn das mal nicht gruselig ist…..

David ist übrigens Polizist geworden, da ist es natürlich klar, dass er ansonsten keine Möglichkeiten sieht, einen Mörder zu überführen, als sich mit seiner Kindheitsfreundin auf Tour zu machen. Und natürlich ist es unmöglich, eine Jagdhütte, von der man weiss, da ist ein Verbrechen passiert, in deutschen Wäldern auffindig zu machen. No way, schon klar, das hat die dumme Polizei in den 80ern nicht hingekriegt, da muss jetzt Nina ran.

Also, ich konnte mich von Anfang an nicht mit diesem „Thriller“ anfreunden. Hin und wieder waren ein paar ganz nette Momente dabei, aber generell war ich eher abgenervt, da war für mich nichts stimmig. Ich hatte ein paar längere Autofahrten und hab das Hörbuch nebenbei laufen gehabt, als Buch hätte ich es längst abgebrochen. 

Fazit: war leider gar nicht meins. In keiner Beziehung. Dabei klang der Klappentext so richtig vielversprechend ☹

Trotzdem vielen Dank an das Bloggerportal des Randomhouseverlag für das Rezensionsexemplar !

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