von Rob Lampe
Erschienen 2020 im hansanord Verlag
Ein neuer Hamburg-Thriller von Rob Lampe: als erklärter Fan war ich gespannt und bedanke mich gleich zu Anfang beim hansanord Verlag für das Rezensionsexemplar!
Hierum geht’s: Eine junge Frau wird in ihrer Wohnung brutal ermordet. Kurz darauf kommt Tim, ihr Verlobter, zu ihrer Wohnung. Die Polizei ist schon da, und aus einer Kurzschlussreaktion heraus flieht Tim. Damit ist für die Polizei klar: er muss der Mörder sein. Es bleibt allerdings nicht bei einem Mord, und die neu gegründete Mordkommission rund um Hauptkommissar Thoelke muss in alle Richtungen ermitteln. Denn nichts ist so, wie es erscheint…. Und mehr geht jetzt nicht, ohne zu spoilern 😉!
„Intensiv, rasant und fesselnd“ verspricht der Klappentext, und das ist es. Wie üblich wirft einen der Autor direkt in das Geschehen, und man ist als Leser sofort dabei und mittendrin. Es wird auch nicht lange gefackelt, der erste Mord passiert auf den ersten paar Seiten. Ich mag das Tempo, ich mag viel action. Es gibt viele Dialoge, man ist jederzeit nah dran und drin in der Story. Die Kapitel sind relativ kurz, und mit Datumsangaben versehen, was es einem leicht macht, alles zeitlich einzusortieren.
Also, ich hab das Buch in kürzester Zeit durchgelesen gehabt und eine Nachtschicht eingelegt, und ich war bestens unterhalten. Lampe schreibt flüssig und schafft es, seine Charaktere wirklich zum Leben zu erwecken. Ich mag den Witz und die teilweise ironischen Dialoge, und die Darstellung der Protagonisten sehr (Miss Marple aka Frau Rolffs: sehr witzig. Meine Lieblingsfigur, darauf einen Prosecco 😉!). Und wo wir schon bei den Protagonisten sind: es gibt hier in den Nebenrollen ein paar alte Bekannte aus vorherigen Hamburgkrimis des Autors, was ich ganz witzig fand. Wirklich nur Nebenrollen, das fällt einem auch nur auf, wenn man die Personen schon kennt, aber fand ich nett.
Übrigens, das ist wieder ein Buch mit Abspann: In ebendiesem ganz am Ende wird kurz berichtet, wie es mit den Darstellern so weitergeht. Die witzigere Variante zum Epilog sozusagen. (….und doch kein Prosecco mehr für Miss Rolffs…..). Plus eine Auflistung des Haupt- und Nebencasts. Was ich auch immer sehr gut finde. Wobei man ehrlicherweise sagen muss, sowas funktioniert leider nur in den Printausgaben, bei ebooks entgeht mir sowas immer.
Allerdings habe ich bei aller Begeisterung auch einen Kritikpunkt, und zwar hab ich das Motiv am Ende nicht wirklich geschnallt. Der Klappentext verrät, es geht um einen „impulsiven Serienmörder, der stets nach Instinkt und Reflex handelt.“. Jaaaa. Tut er. Aber richtig nachvollziehen konnte ich das nicht. Wahrscheinlich sollte ich mir gratulieren, dass mir die Gehirne von Serienmördern fremd sind, aber ich mag die Dinge immer gerne verstehen, vor allem wenn sie am Ende gelöst sind. Ok. Soviel dazu. Ich vergebe daher 4,5 von 5 Sternen.
Ja, alles in allem: cooler Krimi, bitte lesen! In der Printausgabe!