erscheint im Sommer 2022 im Selbstverlag
von Franziska Szmania
Der (vorraussichtliche) Klappentext:
Der Foresta – ein weißer Regenwald, der die unterschiedlichsten Pflanzen beherbergt. Wunderschön sind sie, doch genauso tödlich. Zeigen Menschen in ihrer Gegenwart Emotionen, verfärben sie sich; und locken fleischfressende Pflanzenmonster an.
Das Leben der sechzehnjährigen Valerie wird von den Regeln der Götter bestimmt. Die Gemeinschaft steht über dem Individuum. Wer seine Gefühle nicht unterdrückt, gefährdet das Dorf. Als bei ihrem Bruder die Magie erwacht und er zum Kontrolleur erhoben wird, wird sie von ihren Emotionen überwältigt und anschließend verbannt. Nach sieben Tagen in der Wildnis darf sie zurückkehren. Doch niemand überlebt allein im Foresta, denn hier herrschen die Pflanzen. Angezogen von ihren Gefühlen, machen sie Jagd auf Valerie. Wird sie den Kampf ums Überleben gewinnen und in ihr altes Leben zurückfinden?
Eine fantastische Dystopie ab 16 Jahren. Enthält Szenen mit Angst, Gewalt und Tod.
Da mich die ersten beiden Bücher der Autorin begeistert haben, bin ich natürlich super neugierig auf Flora, die neueste Dystopie von Franziska Szmania. Ich durfte ein Vorab-Leseexemplar haben, und hab es natürlich bereits durchgesuchtet 😉.
Hierum geht’s: wir sind in einer Zukunft nach der Klimakatastrophe. Die Menschheit hat sich zu einem grossen Teil selbst ausgerottet, und die Umgebung ist lebensfeindlich. Die Menschen leben in kleinen Dörfern, haben dort eine sehr strikte Lebensordnung, und trotzen ihre Nahrung dem Foresta ab, dem weissen Regenwald, der die Dörfer umgibt. Und dieser Foresta hat es absolut in sich, es wimmelt vor fleischfressenden Pflanzen: jeder Baum, jede Wurzel ist auf Nahrungssuche, und fliegende Pflänzlinge machen Jagd auf alles, was sich bewegt. Dieser Regenwald ist ein absoluter Alptraum für alle, die sich in ihm aufhalten. Oder man könnte auch sagen: eine absolute Herausforderung. Valerie muss sich der Herausforderung stellen, denn sie wird für 7 Tage und Nächte aus ihrem Dorf verbannt, und muss nun im Foresta um ihr Überleben kämpfen…..
Abgesehen von der „pflanzlichen Umgebung“ hat die Autorin hier erneut eine komplette Welt ersonnen, eine komplette Gesellschaftsordnung, samt ihrer Mythen und Götter. Und die Ideen hierzu sind spannend: in einer Welt, in der die Emotionen aller Menschen farblich sichtbar im Aussen sind und Fressfeinde anlocken, ist es da nicht sicherer, seine Emotionen gleich zu blockieren? Aber was ist denn der Mensch ohne seine Emotionen? Und was ist das für eine Gesellschaft, in der keine Emotionen zugelassen sind? Was macht das mit uns? In „Flora“ spielt die Autorin hier so einige Szenarien durch, und das ist „food für thought“.
Die Geschichte wird auf 2 Ebenen erzählt: zum einen ist da natürlich Valerie, die aus der Ich-Perspektive die aktuellen Geschehnisse beschreibt, und zum anderen sind wir immer wieder auch bei ihrem jüngerem Bruder Jarlan. Hier wird aus der auktorialen Perspektive berichtet. Und während Valerie ihren Bruder liebt und ihren Emotionen immer wieder nachgibt, so ist Jarlan ganz Kind seiner Gemeinschaft und geht dem ihn vorgezeichneten Weg als Kontrolleur.
Zweifelsohne einige sehr interessante Gedankenspielereien, verpackt in eine rasante Abenteuergeschichte. Wobei es mir teilweise schon fast zu viel Rasanz und Dramatik war: hier reiht sich teils eine wilde Verfolgungsjagd an die andere, und die mörderische Pflanzenwelt findet zahlreiche Opfer – und mir waren das teils echt zu viele Tote. Es hat zwar in die Geschichte gepasst, aber ein paar weniger tote Menschen hätten es für mich auch getan. Sag ich jetzt mal salopp, aber ganz salopp hab ich auch irgendwann aufgehört, die Toten zu zählen….hmmmm. Ich hätte da gerne ein bisschen mehr Gespräche zwischen den diversen Gruppierungen gehabt.
Ich komme zu einem Fazit: ich fand es erneut superspannend, in Frau Szmanias dystopischen Welten einzutauchen, und sie schreibt einfach gute Geschichten mit Protagonisten, mit denen man sich identifizieren kann: ganz normale Mädels oder junge Frauen, die aus ihrer Komfortzone geworfen werden und sich bewähren müssen. Keine Superheldinnen per se, sondern Heldinnen, die sich dafür entscheiden, einen neuen Weg zu beschreiten. Aber es war dieses mal ein wenig zuviel Gemetzel für mich, das fand ich etwas schade. Die Geschmäcker sind halt verschieden 😉.
Trotzdem: cooles Buch, das ich gerne weiterempfehle!
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