von Kate Clayborn
erscheint im Januar 2023 bei Kensington (engl. Original)
engl. Klappentext: Longtime personal assistant Georgie Mulcahy has made a career out of putting others before herself. When an unexpected upheaval sends her away from her hectic job in L.A. and back to her hometown, Georgie must confront an uncomfortable truth: her own wants and needs have always been a disconcertingly blank page.
But then Georgie comes across a forgotten artifact—a “friendfic” diary she wrote as a teenager, filled with possibilities she once imagined. To an overwhelmed Georgie, the diary’s simple, small-scale ideas are a lifeline—a guidebook for getting started on a new path.
Georgie’s plans hit a snag when she comes face to face with an unexpected roommate—Levi Fanning, onetime town troublemaker and current town hermit. But this quiet, grouchy man is more than just his reputation, and he offers to help Georgie with her quest. As the two make their way through her wishlist, Georgie begins to realize that what she truly wants might not be in the pages of her diary after all, but right by her side—if only they can both find a way to let go of the pasts that hold them back.
Honest and deeply emotional, Georgie, All Along is a smart, tender must-read for everyone who’s ever wondered about the life that got away . . .
Der Klappentext hörte sich nach einer wunderbaren „romcom“ an, wie es im englischen so schön heisst, einer „romantic comedy“, und sowas mag ich ja für zwischendurch immer sehr, sehr gerne. Die Autorin sagte mir nichts, aber jetzt gleich vorab: das Buch war wundervoll, und Ms Clayborn muss ich mir vormerken 😊.
Also, auf Deutsch, hierum geht es: Georgie Mulcahy, knappe 30, Personal Assistant aus Hollywood, kehrt zurück in ihre heimatliche Kleinstadt. Die hat sie damals gerne und schnell verlassen, denn zu Schulzeiten fühlte sie sich immer eher unbeachtet am Rande. Jetzt ist ihr aktueller Hob ausgelaufen, und da ihre beste Freundin Bel hochschwanger ebenfalls wieder in der alten Heimat wohnt, lag es für Georgie nahe, zumindest vorrübergehend hierher zurück zu kommen. Jetzt ist sie da, und im Haus ihrer Eltern, das sie eigentlich leer aufzufinden gedachte, wartet eine Überraschung auf sie: es gibt noch einen weiteren Hausgast. Levi, ein paar Jahre älter als sie, dessen eigenes Haus gerade renoviert wird und der nun mit seinem Hund zusammen ihr neuer Mitbewohner ist. Levi war seinerzeit stadtbekannt als Troublemaker, ein Ruf, mit dem er immer noch zu kämpfen hat, obwohl mittlerweile geschäftlich erfolgreich.
Und dann findet Georgie in Bels Umzugkartons ein altes Tagebuch, ein „friendfic diary“, in dem die beiden Mädels ihre Teenagerträume aufgeschrieben haben. Alles, was die Mädels sich damals erträumten für die Highschool, für das neue bedeutsame Leben, haben sie aufgeschrieben – und beim Lesen wird Georgie sehr nachdenklich. So viele Dinge, die sie damals vorhatte, hat sie nicht verwirklicht. Sie beschließt, das nachzuholen, und macht ein Projekt daraus. Bel ist dabei, und Levi auch – es wird spannend! Und Georgie stellt fest, dass einiges, was ihr damals extrem wichtig war, es heute nicht mehr ist – und was wichtig ist, das stellt sie auf dem Weg fest.
So, und hiermit hätte ich jetzt grob die Ausgangssituation beschrieben, die Lovestory aber noch gar nicht erwähnt. Natürlich haben wir eine Liebesgeschichte zwischen Georgie und Levi, die sich zart anlässt und teilweise sehr witzig wird (ich sage nur: das Tagebuch!), es wird romantisch, es wird heiß und sexy, und eine Prise Drama fehlt auch nicht. Was mir persönlich aber am besten gefallen hat, waren die Entwicklungen von Georgie und Levi. Beide eher auf Außenseiterpositionen, kommen sie beide peu a peu bei sich selbst an, und das fand ich teils herzzerreißend zu verfolgen. Georgie, die immer damit kämpft, „a mess“ zu sein, und doch eigentlich nur sehr spontan und kreativ ist. Schon krass, wie man sich selbst immer an den Maßstäben anderer misst, und nicht sieht, wieviel man doch selbst zu bieten hat. Das hat die Autorin sehr gut herausgestellt. Hatte Identifikationspotential (und bestimmt nicht nur für mich). Levi, der als „bad boy“ abgestempelt wurde, und sein Leben komplett umgekrempelt hat. Und der sich jetzt ernsthaft verliebt hat. Auch da waren spannende Entwicklungen. Und nein, es war nicht klischeehaft, und genau das fand ich richtig gut umgesetzt.
Ich spoiler jetzt mal: es gibt ein Happy End. Natürlich, das war klar – ich liebe glückliche Enden, und dieses hier hat mein Herz erwärmt 😊.
Also, mein Fazit: es war eine richtig schöne Geschichte. Protagonisten zum Mitfiebern und -fühlen, und für mich hat alles gestimmt.
Wunderbar flüssig geschrieben, sehr bildhaft und lebendig, immer abwechselnd aus der Sicht von Levi und Georgie, sehr emotional, sehr mitreißend.
Alle Daumen hoch! Vielen Dank an den Verlag und Netgalley für das Rezensionsexemplar, und ich hoffe, ich kann viele deutsche Leser bewegen, sich auch mal an ein englisches Original zu wagen – dieses hier lässt sich flott lesen und macht einfach Spaß!