Ein Mallorca-Krimi von Caroline Stein
Erschienen 2020 im Selbstverlag
Ich fang mal direkt mit meiner Begeisterung an: Das war zum Jahresende noch mal ein absolutes Thrillerhighlight! Definitiv ein Kracher, der mich von der ersten Seite an mitgerissen hat.
Wenn man sich das Cover anschaut, weiss man schon gleich, wo die Reise hingeht: es wird düster und blutig. Und dann steht „Mallorca Krimi“ drunter – aber es ist klar, um happy Urlaubsfeeling geht’s hier nicht 😉.
So, dann mal kurz zum Inhalt. Hier handelt es sich um den zweiten Band einer (bislang) Dilogie, und wir haben denselben Mörder und ein paar derselben Protagonisten vom ersten Teil wieder dabei. Ich kenne jetzt den ersten Teil nicht, und das machte nichts. Dieser Fall nimmt zwar durchaus Bezug auf den Vorgängerband, aber die Geschichte ist in sich abgeschlossen, und man muss die Vorgeschichte nicht kennen. Ich bin jetzt natürlich neugierig geworden, aber alles, was zum Verständnis wichtig ist, wurde noch mal kurz aufgenommen. Memoriam II setzt 6 Jahre nach Band 1 an, und ist komplett eigenständig. Sophie und Ramon, damals dem Killer knapp entkommen, leben glücklich und zufrieden in Palma, respektive Barcelona, und hegen Heiratsgedanken. Was Sie nicht wissen: sie sind schon längst wieder im Visier des Verbrechens. Der verschwundene psychopathische Mörder war die letzten Jahre nicht tatenlos, sondern hat seine Methoden verfeinert, und hat nicht nur Sophie und Ramon erneut ins Visier genommen, sondern auch einen Wissenschaftler, der kurz davor steht, bahnbrechende genetische Erkenntnisse zu gewinnen…..
Okay, Ende der Vorschau 😉. Auf knapp 360 Seiten geht es in die Abgründe der menschlichen Psyche und auf eine Jagd, die sich quer durch Spanien und bis nach Kairo erstreckt. Ohne weiter zu spoilern: es erwartet den Leser hier rasante Action und einen – für mich – sehr interessanten Ausflug in die Genetik und Experimente bezüglich der sogenannten „Genschere“, einer Methodik, die Eingriffe ins Erbgut erlaubt. Im Buch dreht sich ein Erzählstrang um die Frage, ob es so etwas wie vererbte Erinnerungen gibt (was bei Tieren mittlerweile schon bewiesen wurde), und das für mich eigentlich interessanteste Kapitel von allen beschäftigt sich mit einem Traum Sophies: sie erlebt hier die Bronzezeit auf Mallorca, und das war echt spannend. Dieser Traum wird übrigens gekonnt in die übrigen Erzählstränge eingepasst – nicht dass das jetzt jemanden eher abschreckt.
Zusammengefasst: diese Autorin ist für mich eine literarische Neuentdeckung, sie schreibt flüssig, stringend, mitreissend, mit gut recherchiertem Hintergrundwissen (okay, die Autorin ist zum Teil auf Mallorca aufgewachsen, sie weiss, wovon sie schreibt!), und die Protagonisten sind „echt“. Zum Mitfiebern, zum mitfühlen. Ich spreche hier eine uneingeschränkte Empfehlung aus! Das Buch ist wie gesagt im selfpublishing erschienen, aber ich hoffe, es erreicht trotzdem viele Leser! Es lohnt sich!
Einen Trailer zum Buch und noch mehr Infos gibt’s bei der Autorin direkt auf ihrer Webseite – Klick!
Vielen Dank an dieser Stelle an die Autorin für das Rezensionsexemplar!