von Chanel Cleeton
Untertitel: Mein Herz gehört Havanna – und diese Liebe zu Havanna und Kuba zieht sich auch durch das ganze Buch hindurch.
Havanna, 1958: die 19jährige Elisa, Tochter eines Plantagenbesitzers und Zuckerbarons, lebt das Leben einer aristokratischen Lady, und ihr Alltag besteht aus Shopping und Parties. Als Mitglied der gehobenen Kreise gehen die politischen Verhältnisse und die Armut, in der die meisten Kubaner leben, weitgehend an ihr vorbei. Bis sie eines Tages auf Pablo trifft, der sich für die Umwälzungen im Land einsetzt und als Weggefährte Fidel Castros alles verkörpert, wovor Elisa immer ferngehalten wurde. Je weiter sich die Liebe zwischen Pablo und Elisa entwickelt, desto mehr muss sie sich mit den politischen Umwälzungen auseinandersetzen, die in ihrer Allmacht ihr Leben für immer verändern werden.
Knapp 60 Jahre später macht sich Marisol, ihre Enkelin, aus Miami auf den Weg nach Kuba, um dort die Asche ihrer Grossmutter beizusetzen, in dem Land, dass Elisa bis zuletzt geliebt hat. Marisol wohnt bei Elisas alten Freundin Anna und erkundet Havanna auf den Spuren ihrer Grossmutter, und kommt dabei alten Familiengeheimnissen auf die Spur. Während Annas Enkel Louis sie als ihr Führer durch Kuba begleitet, lernt Marisol nicht nur das Land kennen und lieben, sondern findet auch in Louis die Liebe ihres Lebens.
Dieser Roman ist nicht nur eine Familiengeschichte mit zwei darin verflochtenen Liebesgeschichten, sondern auch nebenbei eine Lektion in kubanischer Geschichte, die mir, ich gestehe, vorher nur ganz grob bekannt war. Die Revolution, die Castro an die Macht gebracht hat, wird beleuchtet, und hier gab es auch diverse politische Strömungen: wenn Pablo Elisa auseinandersetzt, wofür er kämpft, ist das nicht nur für Elisa ein Augenöffner, sondern auch für den Leser. Und auch 2017 kämpft Louis gegen die Regierung, und trotz aller Öffnung Kubas ist das alltägliche Leid in der Bevölkerung gross. Die Autorin, selbst einer Familie aus Exilkubanern stammend, lässt den Leser die Geschichte und die aktuelle Situation Kubas lebendig werden, und das fand ich persönlich sehr spannend.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Elisa und Marisol erzählt, und das macht es sehr spannend und lebendig. Die Sprache ist bildreich, vor meinem inneren Auge habe ich die Strassen Havannas sehen können, und man kann wunderbar in den Roman eintauchen. Absolute #Leseempfehlung!
….und genau da komme ich zum Manko des Hörbuchs: ich fand die beiden Sprecherinnen nicht wirklich glücklich gewählt. Für meinen Geschmack war die eine (Marisol) zu salbungsvoll, die andere (Elisa) oftmals recht pathetisch in der Stimme…das hat mit das Hörvergnügen ein wenig getrübt. Daher: Bitte das Buch lesen!! Es lohnt sich!