von Natasha Korsakova
Erschienen 2019 im Heyne Verlag
Vorab: ich bedanke mich bei Natasha Korsakova für die Zusendung des Buches und der wunderbaren Widmung 😊, ich habe mich total gefreut, und das Buch genossen. Ich habe schon den ersten Fall des römischen Commissarios gefeiert, und war natürlich jetzt neugierig auf die Fortsetzung. Ich war also schon positiv eingestellt, und wurde nicht enttäuscht!
Erneut muss Di Bernardo mit seinem Ispettore Del Pino in Musikerkreisen ermitteln: der begnadete Pianist Emile Gallois wurde erschossen, und hinterlässt nicht nur eine trauernde Witwe, sondern auch gleich zwei untröstliche Liebhaber. Da das Mordopfer aus altem Hochadel stammt, ist Diskretion geboten, und politischer Druck auf die Polizei gewiss. Und just als die Ermittlungen erste Erfolge zeigen, geschieht ein weiterer Mord, der alles in Frage stellt…..und was hat eigentlich die calabresische ‘Ndrangetha damit zu tun, deren famiglia in Rückblicken immer wieder erwähnt wird? Die Verwicklungen sind spannend, und die Auflösung gibt’s erst auf den allerletzten Seiten.
Natasha Korsakova ist nicht nur Schriftstellerin, sondern auch international bekannt als Violinistin, und kennt sich daher bestens in der Musikerszene aus. Das merkt man dem Roman an: wenn Die Bernardo und Del Pino in Orchesterkreisen ermitteln, atmet man mit den beiden klassische Musik ein und spürt die Exzentrik, die von vielen Künstlern ausgeht. Die beiden Ermittler, ehedem eher musikalische Banausen, wachsen von Fall zu Fall mehr zu Liebhabern der Kunst, und der Leser ebenfalls – dieses Flair ist den Romanen von Korsakova eigen, was einen guten Teil des Lesevergnügens ausmacht.
Die Kulisse ist natürlich auch spektakulär. Wir sind in Rom, einer Stadt, in der sich die Autorin auskennt. Der Commissario ist erst vor 3 Jahren nach Rom gezogen, und durch seine Brille erleben und entdecken wir als Leser die ewige Stadt gleich mit. Bei mir hat es zumindest Reiselust geweckt, bei den Ermittlungen dabei zu sein.
Abgesehen davon: die Autorin kann definitiv spannend schreiben. 375 Seiten sind für mich verflogen. Gut gezeichnete Charaktere, intelligenter Plot, authentisches Setting – passt! Alle Daumen hoch!
Immer wichtig zu wissen bei Serien: man kann diesen Band auch lesen, ohne den ersten zu kennen. Sprich, der Fall ist im Vordergrund. Ein paar Referenzen gibt es zum ersten Teil, aber die sind zu vernachlässigen. Das Privatleben der Protagonisten lernen wir zwar immer mehr kennen, aber nochmals: man kommt super gut rein in alles ohne Vorkenntnisse. So solls meiner Ansicht nach auch sein 😊.
Den ersten Teil der Serie hatte ich als Hörbuch gehört, und auch als solches empfohlen, da es untermalt war mit diversen Violinsoli der Autorin. Zu diesem Band gibt es (noch?) kein Hörbuch, also: kauft das Buch und reist nach Rom!
Für mehr Infos: hier ein Link zur Webseite der Autorin.