von Catherine Ryan Hyde

erscheint im Dezember 2022 bei Lake Union Publishing

Link zum Buch

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Englischer Klappentext:

Unlikely road trip companions form an unexpected bond in an uplifting novel about the past—lost and found—by the New York Times and #1 Amazon Charts bestselling author.

Lewis Madigan is young, gay, out of work, and getting antsy when he’s roped into providing end-of-life care for his insufferable homophobic neighbor, Chester Wheeler. Lewis doesn’t need the aggravation, just the money. The only requirements: run errands, be on call, and put up with a miserable old churl no one else in Buffalo can bear. After exchanging barbs, bickering, baiting, and pushing buttons, Chester hits Lewis with the big ask.

Lewis can’t say no to a dying wish: drive Chester to Arizona in his rust bucket of a Winnebago to see his ex-wife for the first time in thirty-two years—for the last time. One week, two thousand miles. To Lewis, it becomes an illuminating journey into the life and secrets of a vulnerable man he’s finally beginning to understand. A neighbor, a stranger, and a surprising new friend whose closure on a conflicted past is also just beginning.

So Long, Chester Wheeler is an uplifting novel about looking deeper into the heart and soul to form bonds with the last people we’d expect—only to discover that they’re the ones who need it most.

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Das klang interessant, und dank Netgalley habe ich eine ARC, eine Advanced Readers Copy, lesen dürfen, vielen Dank an dieser Stelle!

Hierum geht’s: Wir sind in einem Kaff in Buffalo. Lewis Madigan ist 24, und es läuft gerade alles nicht nach Plan: Sein Job in der IT Branche wird ihm fristlos gekündigt, obwohl ihm schon eine Gehaltserhöhung angekündigt wurde, und kaum zuhause angekommen, verlässt ihm sein Freund samt den gemeinsamen Ersparnissen. Da braucht man definitiv nicht noch die Sprüche des homophoben miesepetrigen alten Nachbarn – Chester Wheeler von nebenan ist sozusagen das i-Tüpfelchen, das Lewis gerade noch gefehlt hat. Allerdings ist Chester nicht nur alt und ewig schlecht gelaunt, sondern auch schwerkrank und hat nicht mehr allzu lange zu leben. Nachdem Chester auch noch den letzten Pfleger der Stadt vergrault hat, macht seine Tochter Ellie Lewis ein Angebot: ob er sich  – gerne auch nur kurzfristig – um Chester kümmern könne? Die Bezahlung stimmt, und so übernimmt Lewis den Job. Ja, und ab hier beginnt die Reise der beiden, im übertragenem als auch im wörtlichen Sinne. Chester hat noch einen letzten Wunsch, er möchte nach Arizona und noch einmal seine Ex-Frau treffen. Lewis kann dem sterbendem Mann den Wunsch nicht abschlagen, und so machen sich die beiden in Chesters altem Wohnmobil auf einen Roadtrip, der es in sich hat. Und auf 2000 Meilen Wegstrecke lernen sich die beiden neu kennen. Und Lewis soll sich selbst kennenlernen, was eigentlich fast noch wichtiger ist, denn er erkennt, was er wirklich will im Leben…..

Die Story ist aus Lewis‘ Ich-Perspektive erzählt, und die Autorin schafft es, dass das einerseits richtig witzig ist (Lewis ist schon sehr lakonisch und ironisch, und wenn er diverse Unterhaltungen mit Chester wiedergibt, hab ich echt oft grinsen müssen), andererseits gibt’s aber auch viele ernsthafte Momente, in denen über das Leben philosophiert wird. Über das, was wirklich wichtig ist. Kleiner Spoiler: Wer zum Ende seines Lebens von netten Menschen umgeben sein will, der hat ein paar Jahrzehnte vorher Zeit, selbst nett zu seinen Mitmenschen zu sein. Oder man ist dann halt alleine… so ganz nebenbei flicht die Autorin einige grundlegende Lebensweisheiten ein, allerdings ohne erhobenen Zeigefinger, und das hat mir sehr gut gefallen.

Also, mein Fazit; das war ein Roman, der sich extrem gut weggelesen hat, sehr flüssig geschrieben, sehr witzig teils geschrieben, und ich bin hier richtig abgetaucht und habe das Buch in ein paar tagen durchgelesen gehabt. Die Charaktere fand ich allesamt glaubwürdig, und zum Schluss war mir Chester fast schon sympathisch 😊.

Hat mir sehr gut gefallen, und ich wünsche dem Buch viel Erfolg, und ich hoffe, er wird auch auf deutsch übersetzt, das wäre echt ein Buch, das ich gerne hier in DE weiterempfehlen würde!

Ach, und noch was: Lewis ist schwul, wie oben schon kurz erwähnt, aber das wurde angenehmerweise nicht zum Hauptthema stilisiert. Er ist halt schwul, Punkt. Kann man drüber diskutieren (was Chester auch tut), muss man aber nicht, Lewis ist einfach Lewis, Das grosse Thema des Buches war es jedenfalls nicht. Ein Dialog war klasse: Lewis erklärt etwas in Bezug auf die LGBT Community, und Chester dann so sinngemäss: Hä? Muss ich die Buchstaben kennen? Ich sag mal: Nein, muss man nicht, man muss generelle Toleranz zu seinen Mitmenschen haben, und dann klappt es auch mit der Lebensfreude. Das nehme ich persönlich auch aus diesem Buch mit 😉.

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