Ein Wegweiser zu Gelassenheit und innerer Ruhe
von Magnus Fridh
Erscheinungsdatum 26.1.2021 im Rowohltverlag
Kürzlich erreichte mich dieses Rezensionsexemplar vom Rowohltverlag – vielen Dank an dieser Stelle!! – und das ist eines der Bücher, die ich in die Hand nehme und toll finde. Ein schmales Paperback, knappe 200 Seiten, aber wunderbare Haptik, dickes Papier, schön illustriert, trotzdem klimaneutral produziert. Hier ist man schon fröhlich, wenn man das Buch nur durchblättert und anfasst.
Lesen wollte ich es natürlich wegen dem Inhalt. Es geht um Auszeiten vom stressigen Leben, es geht um das Finden der inneren Ruhe, um das Finden der Stille. Der Autor ist schwedischer Meditations- und Yogalehrer mit Schwerpunkt auf tibetischer Kultur, und hat auch eine Achtsamkeits-App mitbegründet (und nein, ich finde nicht, dass sich Hightech und Achtsamkeit widersprechen, ich meditiere selbst häufig mit einer App, ich hab da keinerlei Berührungsängste). Das Buch ist in drei grosse Teile gegliedert: Alltag, Natur und Meditation, und jedes dieser Teile hat etwa 10 kleine Unterkapitel. Man kann also entweder von vorne bis hinten alles durchlesen, oder sich häppchenweise etwas heraussuchen. Jedes Häppchen ist aber wohl durchdacht, wunderbar leicht geschrieben, und doch voller Weisheit. Alltagstauglicher Weisheit. Der Autor schreibt viel aus eigener Erfahrung, die man (also ich zumindest) aus dem eigenem Alltag nachvollziehen kann, und wie man aus dem Hamsterrad des Stresses dann auch wieder rausfinden kann. Durch das Innehalten, durch die Stille, durch achtsames Gewahrsein. Stille reduziert Stresshormone, fördert die Konzentration und Kreativität, und man kommt da auch hin, ohne das Leben komplett umkrempeln zu müssen. Kleine Schritte, grosse Wirkung.
Viele Dinge sind nicht neu, aber für mich war das geballt nochmal eine gute Erinnerung, was man so tun kann, um sich kleine Ruheinseln im Alltag zu schaffen. Ich denke, wer sich noch nie mit dem Themen Achtsamkeit und Meditation befasst hat, ist das ein sehr guter Einstieg. Es gibt keinen erhobenen Zeigefinger, sondern schlicht Verbesserungsvorschläge und Ideen für den Alltag. Die sind aber sehr profund und kein Blabla oder Tschaka-yes-we-can-Motivationssprech. Davon hab ich in letzter Zeit nämlich so einiges gelesen und fand es schlimm. Das nur nebenbei.
Witzigerweise ist das jetzt das zweite Buch eines schwedischen Autors, das ich gelesen habe, welches sich mit Stille und Auszeiten beschäftigt, ich war auch sehr begeistert von Tomas Sjödin’s „Warum Ruhe unsere Rettung ist“. Das geht in etwa in dieselbe Richtung, ist aber mehr christlich-jüdisch orientiert, während Fridh aus seiner tibetisch-buddhistischen Richtung her schreibt. Aber zum selben Ergebnis kommen beide: die Ruhe- und Rastlosigkeit des modernen Alltags tut uns nicht gut, und es gibt einfache Lösungen. Anscheinend kommen moderne Weisheitslehrer aktuell aus dem hohen Norden Europas, wer hätte das gedacht.
Wie auch immer, ich bin ein Fan dieses Buches, und ich habe auch schon ein paar Stellen markiert, die ich in meinen eigenen Stunden (bin selbst Yogalehrerin) vortragen, respektive weitergeben werde. Also: alle Daumen hoch und volle Punktzahl!
Wer ins Buch reinschauen will: HIER geht es zu einer Leseprobe direkt auf der Verlagsseite!