von Jennifer Burke
erschienen bei Level Best Books – Level Historia (28. November 2023)
Englischer Klappentext: „Rome, 58 AD.
The dinner party didn’t turn out the way Aemilius Valerius expected. He didn’t expect a place at the main table. He didn’t expect to drink that much. He didn’t expect to hook up with one of the scarier dancers. And he most certainly didn’t expect to trip over the bloody corpse of his host on the floor of the informal dining room.
One man’s grisly murder is another man’s opportunity. Valerius teams up with the investigator, a plebeian with a chip on his shoulder, to discover the killer. Mad Uncle Maro promised it would be a smart career move, but that was before a second senator turned up dead. Now everything points towards a corrupt legion, an imperial assassin, and the emperor’s mother. It might have been smarter to accept that honorary priesthood, stupid hat or not.“
Ein Krimi im alten Rom? Da bin ich doch sehr gerne dabei 😊!
Also, hierum geht es auf Deutsch: Wir schreiben das Jahr 58 AD. In Rom regiert der junge Nero, und das Christentum ist eine kleine jüdische Sekte. Die Dekadenz boomt.
Aemilius Valerius ist 23, steinreich, und hat sich, seit er als Held aus der Armee entlassen wurde, der Dekadenz sehr gerne hingegeben. Sein Vater hat ihn vor kurzem mit der 12 Jahre älteren Fulvia verheiratet, die 2 Kinder aus ersten Ehen (Mz.!) mitgebracht hat. Die Ehe ist zwar arrangiert, aber man mag und achtet sich. Zumindest hat Valerius jetzt eine Ehefrau vorzuweisen, was bei einer politischen Karriere hilfreich ist. Ja, die politische Karriere: die hätte Valerius ja gerne. Bislang konnte er sich aber mit keinem Feld identifizieren, das man ihm vorschlug auf dem Weg dorthin. Partys sind eben cooler. Die letzte Party nun endete allerdings mit einem Toten, und niemand anders als Valerius selbst hat ihn aufgefunden und die Vigiles, die Polizei, gerufen. Der Tote war nicht unbedeutend, und somit wird eine Ermittlung eingeleitet. Dank dem Einfluss von „mad uncle Maro“ wird Valerius zum Ermittler berufen, und gemeinsam mit dem Vigile Junius Atreus schafft er es tatsächlich, eine Verschwörung nationaler Tragweite aufzudecken. Valerius entwickelt mehr Biss, als man es ihm zugetraut hätte, und entkommt mehr als nur einmal knapp dem Tod. Eine rasante Verbrecherjagd quer durch Rom beginnt…..
Mein Leseeindruck: Das war mal richtig cool gemacht. Flotter Stil, teils fast schon schnodderig, sehr lebendig und witzig. Allein das Personenregister ist klasse; ich zitiere: „Q. Aemelius Valerius, our hero. / Julia Drusilla, his stepdaughter, a pain / Gn Gavius Silanus – Fulvia’s Ex, Julias Papa, a prick / oder, mein favorite: Hursa, a slave, a waste of money,“ *lol*. Allerdings leistet besagter Hursa Valerius beim Trinken gerne Gesellschaft. Alleine trinkt es sich halt nicht so nett. Also, in dem Stil geht es weiter. Ich fand es klasse.
Historisch war das Buch übrigens, so weit ich es beurteilen kann, sehr gut recherchiert. Ganz nebenbei haben wir so einiges über Neros Regime erfahren, und ich fand, die Autorin hat ziemlich treffend ein Sittengemälde der Zeit gemalt.
Insgesamt war das hier ein gelungener Mix aus historischem Roman und Krimi, flüssig geschrieben – hat mich abgeholt. Und Valerius war halt einfach klasse. Er hat sich wirklich gemausert, vom verwöhnten Patriziersohn zum ernstzunehmenden Ermittler.
Ja, war richtig gut – kann ich weiterempfehlen!
Wenn auf dem Cover schon steht, „A Valerius Mystery“, dann lässt das ja hoffen, dass dies hier nur der erste Teil ist und noch weitere folgen. Sehr gerne 🙂
Herzlichen Dank an den Verlag und an Netgalley für das Rezensionsexemplar!