von Arthur G. Pauli

erschienen 2022 im Hansanordverlag

Link zum Buch

Surfari ist die Geschichte einer Reise: Im Sommer 1967 machen sich die Freunde Arthur und Jürgen von ihrem bayerischem Heimatdorf auf nach Biarritz, dem Mekka des damals gerade neu aufkommenden Surfsportes. Arthur und Jürgen hat die Faszination fürs Wellenreiten schon länger gepackt; allein: im Bayern der 60er Jahre gibt es kaum Gelegenheiten, sich hier auszuprobieren, es sei denn, man nimmt mit Flüssen Vorlieb….

Nach dem Schulabschluss machen sich die beiden nun auf an die französische Atlantikküste, und zwar per Zweirad. Arthur mit seiner Adlermaschine, Jürgen mit seinem Motorroller, und was ihnen zuhause keiner ernsthaft zugetraut hat: sie kommen an 😉. Und auch wieder zurück. 2000 km Roadtrip einfache Strecke, die beiden Geschosse mucken zwischenzeitlich durchaus öfters auch mal auf, so ganz hervorsehbar ist kein Reisetag, aber die zwei sind jung und abenteuerlustig, und diese Surfari wird zu einer Reise, an die sich Arthur nun mehr als ein halbes Jahrhundert später immer noch gern zurück erinnert. Er hat damals fleissig Reisetagebuch geschrieben, und dies nun in ein Buch verwandelt.

Ja, und der Leser wird mitgenommen auf einen coolen Urlaubstrip zu einem der damals angesagtesten Surfspots, und, wie der Klappentext verrät, „diese Story ist ein Stimmungsbild der 1960er Jahre und erzählt von den zaghaften Anfängen der Surfszene in Bayern.“.

Wir begleiten die beiden etwa 4 Wochen lang auf ihrem Low-Budget-Road-und-Camping-Trip, und ich muss sagen, mir hat es Spass gemacht, dabei zu sein. Pauli kann gut erzählen, und man fühlt sich mit ihm hineinversetzt in die 60er und einen Sommer voller Leichtigkeit, Unabhängigkeit, Meer, Surfing und Abenteuer. Ich glaube, für die beiden Jungs war das damals die Reise ihres Lebens. Trotz Stürzen, Verletzungen, Motorpannen und anderen Dingen waren die einfach gut drauf und für mich kam hier die Lebenslust rüber. Einfach mal machen und in den Tag starten und gucken, was passiert.

Was mir so ein bisschen gefehlt hat, war ein „Story-Höhepunkt“. Die Reise war cool, keine Frage, aber es ist jetzt auch nichts wirklich Spektakuläres passiert. So wahnsinnig viel surfen wie gedacht konnte Arthur beispielsweise nicht, da er eine Verletzung hatte, und klar hatte er auch Spass mit den anderen Jungs am Strand, und das Feeling kam auch rüber, aber – ich hab gerade Schwierigkeiten, das zu Formulieren – die Tage plätscherten teils auch einfach vor sich hin. Wie es halt so ist im wirklichen Leben, keine Frage 😉. Aber ich hab trotzdem ständig noch irgendwas „mehr“ erwartet an Action.

In der Mitte des Buches gibt es einen Farbfototeil mit Originalbildern des Trips, und das fand ich wirklich toll. Ich habe des Öfteren den Bildteil durchgeblättert, um mir die Maschinen der beiden Jungs anzugucken und natürlich das Meer, den Atlantik, die Surfer zu bestaunen. Das war eine gute Ergänzung!

Leider habe ich auch einen Kritikpunkt abseits der Story: ich bin über einige Rechtschreibfehler gestolpert. Manchmal fehlen zwischen 2 Wörtern die Leerzeichen, manchmal doppelt sich ein Wort. Und leider mehrmals. Schade, denn die Aufmachung des Buches ist ansonsten echt hochwertig und optisch ansprechend. Da ich schon einige Bücher aus dem Verlag gelesen habe, überrascht mich das, kenne ich so nicht.

Also, ich fasse zusammen, ein schöner Reisebericht, ein etwas nostalgischer Rückblick auf einen tollen Sommer am Golf von Biskaya, hat mich abgeholt und mir sehr gut gefallen! Ein paar kleine Dinge haben mich gestört, aber nichtsdestotrotz:  klare Empfehlung für alle Surfliebhaber und Fans von Roadtrips! Könnte Reisefieber verursachen!

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Arthur G. Pauli ist ein deutscher Ingenieur und Erfinder, Fotograf und Autor.
Vor, während und nach seiner beruflichen Laufbahn galt und gilt sein privates Interesse und Engagement dem Skisport, dem Surfsport und der Fotografie.
Er war Skilehrer, erfand das bayerische Riversurfen, stellte die ersten Surfbretter Deutschlands her, betrieb eine Windsurfschule, bildete die ersten Windsurfinstruktoren Singapurs aus und gründete mit seiner Ehefrau das A+E Pauli Bildarchiv. (Quelle: Hansanordverlag)

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Vielen Dank an den Hansanordverlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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