von Amy Achterop

erschienen FISCHER Taschenbuch; 1. Edition (29. März 2023)

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Ich liebe Krimis und Detektivgeschichten, ich liebe Amsterdam, und ich liebe Hausboote – ich musste hier zugreifen. Eine Truppe etwas skurriler bis verkrachter Existenzen, die sich als neue Detektei zusammentun und auf dem Hausboot des Ex-Kommissars Arie ihren Firmensitz haben, das hörte sich gut an. Das lässt auf schwarzen Humor schließen, und da bin ich immer für zu haben. Und gleich vorab: ja, der Roman war wirklich gut. Den schwarzen Humor habe ich bekommen, und eine interessante Story mit einem Schwung sehr eigenen Protagonisten ebenfalls.

Das Ganze würde ich im „cozy crime“ ansiedeln, allerdings gibt es durchaus auch handfeste Morde, also vielleicht doch eher ein Mix zwischen Krimi und cozy crime.

Hierum geht es: Aries neues Team hat sich zusammengefunden, die Detektei ist gegründet, allein, es fehlt ein Fall. Der Zufall spült den ersten Kunden an Bord, einen Amsterdamer Sternekoch, der sie bittet, eine Konkurrentin auszuspionieren. Und so beginnt das junge Team in der Amsterdamer Gastroszene zu ermitteln. Die detektivischen Kompetenzen sind noch sehr ausbaufähig (dafür gucken sie im Team alte Miss Marple Filme als Weiterbildungsmassnahme), so das im Prinzip die ersten Erfolge eher dem Zufall (oder dem Eichhörnchen 😉) zuzuschreiben sind, aber egal, irgendwie muss man ja anfangen. Und als im Kühllager des Auftragsgebers eine Leiche gefunden wird, haben die Hausbootdetektive tatsächlich auch einen hochkarätigere Aufgabe gefunden…..

Ja, und wie sich zeigt, sind die neuen Ermittler natürlich am Ende den Dingen gewachsen und klären auf eigenwillige Weise nicht nur den Mord auf……

Den Charme des Buches machen hier natürlich die Protagonisten aus und nicht unbedingt der ausgefeilte Krimi (obwohl der Plot gut ist, muss man sagen). Wir haben hier neben Arie noch Maddie, gerade vorbestraft und somit arbeitslos geworden, die mit ihrer behinderten Schwester zusammenlebt und sich für deren Wohlergehen aufopfert. Dann gibt es Jack, irgendwie auf der Suche nach sich selbst, charmant, intelligent, aber ohne festen Plan im Leben. Elin, die schwedische Krimischriftstellerin, die gerade ihre große Liebe verloren hat und in Selbstzweifeln zu versinken droht. Und Jan, ehemals Beamter, leider auch Urkundenfälscher und damit raus aus dem Beamtentum. Also man merkt: an (klein)-krimineller Energie fehlt es der Truppe nicht, aber sie haben, wie sagt man so schön, das Herz auf dem rechten Fleck und wachsen zu Freunden zusammen. Ich habe mich auf dem Hausboot bei der Truppe sehr wohl gefühlt und es hat Spaß gemacht, hier dabei zu sein.

Amy Achterop schreibt flüssig, witzig, schafft auch die leisen und ernsten Untertöne und kennst sich in Amsterdam gut aus, für mich hat das Lokalkolorit gestimmt, und beim Lesen habe ich direkt Lust bekommen, nach Amsterdam zu reisen, und möglichst mal ein paar Tage auf einem Hausboot zu verbringen 😊.

Hat mir gefallen! Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und freue mich auf den zweiten Band, der im Herbst erscheinen soll!

Dankeschön an den Verlag und Netgalley für das Vorab-Leseexemplar!

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