von Yangsze Choo
Wunderraum Verlag 2019
Historischer Abenteuerroman meets asiatische Phantastik
British Malaya in den 1930ern: der 11jährige chinesische Houseboy Ren hat seinem Herrn Dr. MacFarlane auf dem Sterbebett versprochen, dessen amputierten Finger wieder zu beschaffen, damit er ihn zu ihm ins Grab legen kann. Nur so kann seine Seele zur Ruhe kommen.
Dieser Auftrag ist allerdings nicht so einfach, wie es anfangs scheint, denn der Finger, den MacFarlane der Wissenschaft gespendet hat, scheint verschwunden….
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In einem zweiten Erzählstrang treffen wir auf die Ji Lin, die eigentlich eine ordentliche Schneiderlehre macht, aber aus Geldmangel nebenbei in einer Tanzhalle arbeitet, um die Spielschulden ihrer Mutter abzutragen…und der eines Tages unverhofft eine Phiole mit einem konservierten Finger zugespielt wird.
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Bevor sich die Wege von Ren und Ji Lin kreuzen, häufen sich mysteriöse Vorfälle, und ein menschenfressender Tiger scheint sein Unwesen zu treiben. Ein Kampf gegen böse Geister beginnt – und gegen böse Menschen.
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Und mich lässt dieses Buch etwas irritiert zurück. Es fällt mir schwer, diesen Roman zu beschreiben. Es ist eine sehr seltsame (und das soll gar nicht mal negativ klingen!) Mischung aus historischem Roman, Krimi, Lovestory (ja doch, und eine sehr schöne dazu), Mystery und asiatischer Mystik . Der geneigte Leser erfährt so einiges zum Tiger-Ahnenkult, chinesischer Zahlenmystik und Gestaltwandlern in der asiatischen Mythologie. Und diese Elemente der Phantastik werden geschickt in die Geschehnisse verwoben, so dass man oft rätselt, was ist wahr, was ist dem Reich der Mystik entsprungen? Und doch greift das eine nahtlos ins andere über.
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Jetzt ist nur mein persönliches Problem, ich bin schon kein Fan der europäischen Werwolf-Sagas, und mein Faible für Wertiger hält sich in enggesteckten Grenzen…. Ich hatte hier einen Abenteuerroman im historischen Setting des kolonialen Malaysia erwartet, und den aber nur zur Hälfte bekommen. Die andere Hälfte war für mich Phantastik. Gut erzählt, keine Frage, aber ich kann damit nicht so wahnsinnig viel anfangen. Das Ende hat mich dann zwar wieder zufrieden gestellt, die Ratio war wieder da, aber streckenweise war’s mir hier schlicht too much mit der Geisterwelt .
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Der Roman war flüssig geschrieben, und die Personen authentisch gezeichnet, und zwischendurch war ich auch immer wieder gefesselt….aber eben auch immer wieder etwas gestresst ob der Träume, Visionen und Wertiger.
Ich glaub, ich bin schlicht die falsche Zielgruppe hierfür.
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Ich will das Buch jetzt nicht zu sehr kritisieren, der Erzählstil generell hat mir sehr gut gefallen, wie gesagt, aber ich kann’s jetzt auch nicht enthusiastisch empfehlen. Es ist speziell. Diese Mischung muss man mögen.