von Susana Lopez Rubio

Erschienen 2021 im Goldmann Verlag

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1947 – der junge Spanier Patricio erreicht Kuba und möchte sich hier ein neues Leben aufbauen. Er kommt mit nichts als einem Hemd am Leib auf der Insel an, und arbeitet sich vom Schuhputzer hoch zum Verkaufsberater in Havannas elegantestem Kaufhaus El Encanto. Dort soll er auf Gloria treffen, intelligent, bezaubernd, und in seinen Augen das schönste Mädchen nicht nur Havannas, sondern der ganzen Welt. Kleiner Schönheitsfehler: Gloria ist verheiratet mit Cesar, dem Mafiapaten Havannas, einem Mann, der keine Skrupel kennt und Männer schon für kleinere Vergehen getötet hat….und so ist die Liebesgeschichte zwischen Patricio und Gloria eine Heimliche, und eine ohne grosse Zukunft. Aber es ist die eine, die ganz grosse Liebe, und auch wenn Patricio schliesslich seine Kollegin Nely heiratet und eine Familie gründet, so wird doch Gloria für immer sein Herz besitzen. Und die Hoffnung bleibt immer, ob die beiden nicht doch noch zusammenkommen können…..

Der Roman ist immer abwechselnd aus der Sicht von Patricia und Gloria beschrieben, und so bekommen wir als Leser immer beide Seiten präsentiert. Und wir erfahren beide Lebensgeschichten, sodass wir teilhaben an Gloria und Patricio. Die Geschichte startet zwar 1947, und wir begleiten die beiden durchaus sehr lange Jahre gemeinsam, aber in Rückblicken erzählen beide (Gloria mehr als Patricio) auch aus ihrer Kindheit und Jugend. Also ein guter erzählerischer Kniff; und generell muss ich sagen: die Geschichte ist super geschrieben. Mitreissender Erzählstil, und lebendig. Ich hatte das Gefühl, wirklich nach Kuba zu reisen, die Farben das Meer, die Musik, die Emotionen, die Gerüche, die Autorin konnte alles evozieren.  Der Stil ist sehr bildhaft, und emotional. Auf dem Klappentext ist ein Zitat der Südhessen Woche, dem ich voll und ganz zustimme: „Ein Roman, der die glanzvollen Zeiten Kubas auferstehen lässt. Spannend, ergreifend, und echt erzählt.“ Ja, Definitiv!

Mich hat die Liebesgeschichte der beiden auch emotional voll abgeholt. Trotz der kubanischen Sonnenuntergänge kein Kitsch 😊, sondern hach, einfach romantisch. Und tragisch. Aber sind die grossen Liebesgeschichten nicht immer auch tragisch? Das hier ist so eine: zum mitfühlen und mitleiden.

Dieses Direkte, diese Echtheit der Protagonisten und der Geschehnisse hat die Autorin einfach drauf. Sie ist ansonsten Drehbuchautorin in Spanien, und ich finde, das merkt man. Das war ein Roman, bei dem man Kopfkino hat. Und witzigerweise wird das Buch auch gerade als Serie verfilmt für das Fernsehen (ich nehme an, für das spanische). Ich hoffe, wir kriegen das im deutschen TV auch baldigst zu sehen!

Nebenbei hat man auch wieder ein bisschen was über die kubanische Geschichte und Politik gelernt. Che  Guevera, Fidel Castro, Batista, sie alle haben ihre Auftritte in dem Buch, und die Auswirkungen ihrer Politik auf die kubanische Bevölkerung spüren unsere Protagonisten immer am eigenen Leib. Das nur nebenbei, aber ich fand diesen Aspekt ganz interessant.

Alles in allem: grosses Kino, absolute Leseempfehlung!

Vielen Dank an das Bloggerportal vom Randomhouse für das wunderbare Rezensionsexemplar!

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