von William Boyd

Neuerscheinung 2021 im Kampaverlag

Link zum Buch

William Boyd, einer der grossen amerikanischen Autoren der Gegenwart, hat ein neues Buch geschrieben, und ich war super gespannt – vielen Dank gleich an dieser Stelle an den Kampaverlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares!

Auf dem Klappentext steht: „Licht, Kamera, Chaos….Und mittendrin zwei Frauen und ein Mann, die viel zu verbergen haben, und für die alles auf dem Spiel steht.“  Und schon sind wir als Leser mittendrin: Es ist das Jahr 1968, und im englischen Brighton wird ein Film gedreht. Der Mann ist Talbot, ein alternder Filmproduzent, der einen möglichst erfolgreichen Film aus einer skurrilen Story, einer jungen und betörenden Hauptdarstellerin, auf die keinerlei Verlass ist und der das FBI im Nacken sitzt, und notorisch nervigen Kollegen und Drehbuchautoren zu schaffen versucht. Die Frauen sind Annie, besagte junge Fimdiva, und Elfrida, Autorin mit Schreibblockade. Die Schreibflaute dauert mittlerweile 10 Jahre an, und andauernder Konsum von Wodka-Orangensaft und Gin Tonic beflügeln nicht unbedingt die dringend herbeigesehnte Kreativität…. Diese drei Protagonisten bilden das im Trio, das im Titel genannt ist. Ihre Leben berühren sich durch das Filmprojekt, ansonsten haben die drei nicht viel miteinander zu tun, aber besagtes Projekt führt jeden auch an seine ganz persönlichen Grenzen heran. Und jeder wird sich fragen, was im Leben eigentlich wichtig ist, und wohin die Reise noch gehen soll. Jeder der drei des Trios macht seine eigene Entwicklung durch, und am Ende hat jeder seine ganz eigenen Entscheidungen getroffen – ganz wie im echten Leben auch.

William Boyd schreibt hier gewohnt brilliant und temporeich. Ausser den oben genannten Protagonisten weist die Geschichte noch sehr viele weitere Charaktere auf, die allesamt pointiert beschrieben sind, und die sich allesamt perfekt in die Storyline einfügen. Viele kleine erzählerische Fäden in vielen kurzen Kapiteln verdichten sich zu einem grossem Ganzen – perfekt. Spritzige, ironische und witzige Dialoge und Passagen wechseln mit ernsthaften Abschnitten ab. Fridas Alkoholsucht wird beispielsweise einerseits in Ironie gepackt, andererseits aber ist diese Problematik auch ungeschönt dargestellt in ihrem ganzen Aussmass.

Mein Fazit: Das war ein Genuss zu lesen. Spritzig, flüssig, einfach gut geschrieben. So eine kurze Rezension hab ich schon lange nicht mehr verfasst, aber was gibt’s mehr zu sagen, wenn ein Buch einfach gut ist? Bitte lesen!!!

Auch noch interessant: Kurzbio zum Autor, Info entnommen dem Kampaverlag:

WILLIAM BOYD, 1952 als Sohn schottischer Eltern in Ghana geboren, ist dort und in Nigeria aufgewachsen, bevor er in Großbritannien zur Schule ging und studierte. Dass er sich in keiner Kultur ganz zu Hause fühlt, sei für einen Schriftsteller eine gute Voraussetzung, sagt Boyd. Seinen ersten Roman veröffentlichte er 1981, heute gilt er als einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Erzähler der zeitgenössischen Literatur. Zuletzt erschienen in der Reihe Der kleine Gatsby die Erzählung »All die Wege, die wir nicht gegangen sind« und im Kampa Verlag sein Roman »Blinde Liebe« und »Die blaue Stunde«, außerdem Neuausgaben von »Brazzaville Beach«, »Die neuen Bekenntnisse« und »Ruhelos«. William Boyd lebt mit seiner Frau in London und im südfranzösischen Bergerac, wo er auch Wein anbaut. Wo immer er sich gerade aufhält – er geht für sein Leben gern spazieren.­

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