von Nathan Winter

 

Untertitel: Ein viktorianischer Krimi – Summersteen & Edwards

Es handelt sich hierbei um den zweiten Teil um das ungleiche Ermittlerduo Celeste Summersteen, amerikanische Detektivin der Pinkerton-Detektei, und Robert Edwards, Inspector beim Scotland Yard in London. Zeitlich schliesst dieser Roman auch gleich an Teil 1 an, den gerade abgeschlossenen Fall der beiden. Celeste bucht schon wieder die Heimreise nach Amerika, aber das Verbrechen steht ja nicht still. Bei einem nächtlichen Zugüberfall werden Mitarbeiter der britischen Eisenbahn brutal ermordet, und das Transportgut – Waffen aus der Waffenfabrik in Enfield – wird gestohlen. Während Robert mit den Ermittlungen hierzu beauftragt wird, wird sein Stellvertreter bei einer Schiesserei schwer verletzt, und deren Verlobte beauftragt Celeste, den Attentäter zu finden. Beide Fälle scheinen zunächst nichts miteinander zu tun zu haben, aber beide Ermittlungen drehen sich schon bald um dieselben Personen, sodass sich die furchtlose und schlagfertige Amerikanerin wieder mit dem Londoner Inspector zusammen tut, und gemeinsam tauchen sie erneut in die Abgründe des viktorianischen Londons ein.

Wie schon beim ersten Teil begeistert mich hier das Setting, man ist wirklich fast live dabei in den Spelunken von Whitechapel, bei den zwielichtigen Gestalten, die die armen Londoner Stadtteile bevölkerten, aber auch bei den nobleren Adressen und Hotels. Es gab im viktorianischen Zeitalter auch durchaus Bemühungen, das Wohl der kleinen Leute zu verbessern, und der Autor lässt hier nebenbei eine Lektion in Geschichte einfliessen, denn einige der Verdächtigen engagieren sich für derlei wohltätige Zwecke, und gemeinsam mit Celeste bekommt der Leser Einblicke in diese gesellschaftlichen und politischen Strömungen.

Und natürlich steht zu viktorianischen Zeiten das Empire über allem – interessant fand ich hier auch die Spekulationen, welche politische Gruppierung Waffen gestohlen haben könnte. Spoiler: es kommt am Ende alles ganz anders als gedacht 😉.

Flott geschrieben, sympathische und glaubhafte Protagonisten, ich fands klasse. Volle Punktzahl! Kleine Anmerkung noch: Es empfiehlt sich, hier mit Band 1 anzufangen. Da werden die Hauptfiguren gut eingeführt, hier in Band zwei geht’s wie gesagt einfach weiter. Man muss die Handlung aus Band 1 nicht kennen, um hier klar zu kommen, aber sowohl Celeste ist speziell, und Roberts Background wird hier auch nicht mehr gross erklärt.

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