von Sören Prescher
Erschienen 2021 im Edel Elements Verlag
Wie am blau-weissen Titelbild erkennbar handelt es sich hierbei um einen Regionalkrimi aus Bayern, bzw, aus Franken. Wir sind in Nürnberg, und Mark ist der Kommissar Mark Richter, Felix ist der Polizei-Spürhund, der seinem Herrchen treu zur Seite steht. Mark wird ziemlich abrupt von seinem Chef aus der Elternzeit zurück geholt. Statt sich um Töchterchen Natalie zu kümmern, muss er seinen Partner Dominik helfen. Dieser ist unter Mordverdacht gestellt, und Mark muss ermitteln. Als er erfährt, wen Dominik ermordet haben soll, werden schlimme Befürchtungen wahr: die Tote ist keine Unbekannte, und wurde von Dominik beschattet. Dessen Fingerabdrücke befinden sich am Tatort, und ihn zu entlasten, wird zur Herausforderung…..
Ich kannte die drei Vorgängerbände nicht, man kann diesen Fall aber auch gut alleinstehend lesen. Es wird hin und wieder Bezug auf frühere Ereignisse genommen, das hat aber jetzt nicht gestört, bzw. man – ich! – konnte dem ganzen auch so folgen. Dominik, Mark und Felix sind wohl schon länger ein Team, und hier ermittelt Mark solo. Bzw, eben mit Hund.
Ja, ich mach es kurz, es war insgesamt ein solider Krimi, und Preschers Stil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Mit feiner Ironie zwischendurch, ich mag sowas ja sehr gerne. Las sich gut weg, ist auch mit 280 Seiten nicht allzu dick, und ich habe den Krimi in 2 Tagen durchgelesen.
Ist jetzt aber auch kein Krimi der Sorte, die mich voll mitgerissen hat. Wie gesagt, solide, aber nicht so wirklich spektakulär oder spannend. Ich hatte den Eindruck, die Charaktere und deren Beziehung zueinander stehen eher im Mittelpunkt als der Fall. Und die Protagonisten geben einiges her; Dominik ist ein Verschwörungstheoretiker vor dem Herrn, der eine überregionale Handwerkergilde seit langem im Verdacht hat, nichts weniger als die Weltherrschaft erringen zu wollen, Mark muss ihn da immer wieder stoppen, und doch auch hin und wieder feststellen, dass sein Kollege mit einigen Dingen gar nicht soooo falsch liegt. Das gibt schon einiges an Erzählstoff her, und war auch echt witzig teils zu lesen. Auch die ganzen Nebendarsteller wie beispielsweise Marks Freundin werden detailliert und liebenswert beschrieben.
Aber irgendwie war das nicht so der Knaller-Kriminalroman. Ich fand auch das Ende ziemlich abgehackt. Auf den letzten Seiten hat Mark eine Erkenntnis, und dann kommt das Ende. Ich hatte den Eindruck, jetzt wollte der Autor aber den Schlussstrich ziehen, und dann wurden die Ermittlungen etwas holterdipolter auch erfolgreich beendet. Mit einem Ende mit dem ich nicht gerechnet hatte, zugegebenermassen.
Ach ja, bevor ich es vergesse: es gibt eine Playlist zum Buch. Der Kommissar hört bei seinen Autofahrten gute Musik, sinniert auch gerne darüber nach, und der Autor hat am Ende des Buches die Playlist hierzu veröffentlicht. Was jetzt noch cool gewesen wäre, wenn die auch auf spotify o.ä. veröffentlicht wäre zum gleich mal reinhören. Ich mag sowas nämlich total gerne 😉.
Insgesamt ist mein Fazit eher gemischt. War nicht schlecht, definitiv nicht, aber auch kein pageturner. Für Fans von Lokalkrimis und Cozy Crime 🙂
Vielen Dank an Netgalley.de und den Edelverlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!