von Jorn Lier Horst

Brillianter solider Thriller um einen norwegischen Kommissar:

William Wisting, norwegischer Kommissar, bekommt einen höchst heiklen geheimen Auftrag. In der Hütte des gerade verstorbenen Spitzenpolitikers Bernard Clausen wurden Pappkartons mit Bargeld im Wert von 80 Millionen Kronen gefunden, und deren Ursprung muss geklärt werden. Kaum hat Wisting begonnen, ein Team zusammenzustellen und den Tatort zu besichtigen, wird dieser komplett abgebrannt.
Rund 20 Jahre zuvor wurde auf spektakuläre Weise ein Geldtransport überfallen, ein Fall, der niemals aufgeklärt werden konnte. Wie kommt dieses Geld in den Besitz Clausens?
Schnell zeigt sich, dass diverse ungeklärte Fälle zum selben Zeitpunkt am selben Ort passiert sind, und sich ein Netz um Clausen herum zusammenzieht.
Viel mehr zum Inhalt möchte ich auch nicht verraten, ohne zu spoilern, nur soviel, ich fands extrem gut geplottet. Viele verschiedene, auf den ersten Blick voneinander unabhängige alte Fälle, „Cold cases“ werden neu aufgerollt und geschickt miteinander verbunden, sodass am furiosen Ende alles clever aufgelöst wird.
Und wie schon an meiner Wortwahl erkennbar, ich fand den Roman sehr sehr gut. Spannung von Anfang an, flüssig geschrieben, ständig für mich unerwartete Wendungen (ok, auch ein paar erwartete Wendungen waren dabei, aber das hat der Spannung trotzdem keinen Abbruch getan!). Das Ermittlerteam war authentisch; und bestand nicht nur aus Kriminalisten, sondern auch aus Line, freiberuflicher Journalistin, die zum ersten Mal mit ihrem Vater zusammen arbeitet und ermittelt. Fand ich einen guten Mix. Der Autor war selbst Polizist, und das macht den Roman sehr glaubwürdig. Solide Ermittlungsarbeit, aber auch viel Action und Spannung, besonders zum Schluss hin.
Dieser Roman ist anscheinend schon der 8. einer Reihe, aber das wusste ich vorher nicht. Hat auch nichts ausgemacht, es wird kein Bezug auf vergangene Fälle genommen, und auch das Ermittlerteam um Westing herum ist brandneu. Man kann also hiermit sehr gut in die Reihe einsteigen,
Das einzige, was mich irritiert hat, war der Titel: „Der fensterlose Raum“. Ok, es ist schnell geklärt, von hier aus hat sich der Brand der Hütte ausgebreitet, aber hey, ansonsten gibt’s hier nix. Ich habe ständig damit gerechnet, dass dort vielleicht eine Leiche war, aber gar nichts, nein. Wahrscheinlich war der norwegische Titel ganz anders,

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