von Nicole Bongartz
erschienen im Scorpio Verlag (30. Januar 2025)

Klappentext: „Auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt: Das Universum unterstützt uns dabei, unsere Träume in die Tat umzusetzen. Alles, was wir brauchen, liegt in Wahrheit schon in uns. Doch allzu oft passen wir uns übernommenen Werten und Vorstellungen an, die nichts mit uns selbst zu tun haben. Diese Limitierungen dürfen wir in neue, kraftvolle Überzeugungen umwandeln.
Die erfolgreiche Yogalehrerin Nicole Bongartz zeigt in ME YOGA, wie wir mithilfe einer ganzheitlichen, alles mit allem verbindenden Yogapraxis unsere alten Muster erkennen und durch eine klare Intention und stetiges Üben auf körperlicher und seelischer Ebene auflösen.
Dieses großartige Yoga-Kompendium liefert im ersten Teil den umfassenden Background zu Manifestation und Yogaphilosophie. Im zweiten Teil wird der Manifestationszyklus durch die sieben Chakren erklärt. Immer geht es dabei um die Fragen „Was brauche ich persönlich?“ bzw. „Was in mir will ich transformieren?“ Auf dieses Ziel gilt es, sich zu während der Übungspraxis zu konzentrieren, bis wir im wahrsten Sinne verkörpern, was wir uns wünschen und so bewusst das Leben gestalten, was uns wirklich entspricht.“

Manifestationen und Wunscherfüllungen beim Universum sind ja seit einigen Jahren der Hype in der Yogaszene, und selbst als Pragmatikerin muss ich mich damit ja mal intensiver mit beschäftigen :-). Das neue Buch von Nicole Bongartz bietet sich dafür an, ich kenne die Autorin nicht persönlich, nach allem, was ich sonst so über sie gehört habe – immerhin ist sie bekannt als Organisatorin von Yogafestivals und eine der „größeren Namen“ in der deutschen Yogaszene – erscheint sie mir aber auch eher pragmatisch zu sein. Nun denn. Me Yoga!
Knappe 200 Seiten dick ist das neue Werk, optisch super nett, viele Fotos, alle Yogabilder ausnahmslos von ihr selbst (was ich super finde. A, weil sie es drauf hat, B, sie ist authentisch, C, ich hasse mittlerweile diese aufgepimpten Yogamodelpics von blutjungen Influencerinnen); und haptisch auch echt gut gemacht. Also gescheites griffiges Papier, gute Bindung, gut lesbar.
Natürlich erfahren wir in diesem Buch auch recht viel Persönliches aus der Biographie der Autorin. Sie erzählt einiges zu ihrem eigenen Yogaweg, zu den Herausforderungen speziell auch der letzten Jahre (die Pandemie war für alle Yogastudios weltweit katastrophal; davon kann auch Nicole Bongartz ein Lied singen), und man erfährt auch einiges Privates. Fand ich interessant und charmant.
Aber nun zum großen Thema, dem Manifestieren. Der erste Teil des Buches widmet sich der Frage, was das eigentlich ist und was eben nicht. Und mit welchen Techniken man das so bewerkstelligen kann. Affirmationen, Visualisierung, Energiearbeit – hat jeder schon mal von gehört, als Yogalehrerin fehlen der Autorin aber noch die Körperarbeit und die Atemtechniken. Ihr Konzept ist ein ganzheitliches Ding, und unser Unterbewusstsein muss mit einbezogen werden.
Was mir im ersten Teil zusätzlich sehr gut gefallen hat: Die Autorin stellt ein paar der Grundpfeiler der Yogaphilosophie verständlich für jedermann dar. „Überliefertes Yogawissen neu betrachtet“ (S.47), und als erfahrene Lehrerin gelingt ihr das locker-flockig. Ich denke, sie ist eine echt gute Ausbilderin, das mal nebenbei bemerkt.
Weiter und konkreter wird es ab S. 66 mit „die 5 Komponenten deiner me-yoga-Praxis“, die da wären Ankersätze, Breathwork, Asana, Trancen und Journaling. Trancen sind jetzt eher als Meditationsarbeit zu verstehen; und ab hier wird es wirklich sehr systematisch. Man kann sich hier planmäßig von unten nach oben durch die 7 yogischen Hauptchakren hindurcharbeiten; zu jedem Chakra gibt es spezielle Asanas, Atemtechniken, Meditationsansätze und Fragen, die man sich stellen sollte. Natürlich immer in Bezug auf das, was man am Ende auch anziehen / manifestieren möchte.
Ganz am Ende ist man dann hoffentlich so weit, transformiert die Fülle des Lebens zu genießen und zu empfangen. Oder umgekehrt 🙂
Also, ich bin ein wenig salopp, und sage mal, das Rad hat die Autorin jetzt nicht neu erfunden. Alle langjährigen Yogis und spirituellen Aspiranten auf dem Yogaweg werden sich hier wiederfinden; denn den Yogaweg, den kennt und lebt die Autorin, und das ist die Quelle ihrer Inspiration. Und dieses Buch ist ihre persönliche Weiterentwicklung dessen, und das weiterzugeben an uns Leser, das ist ihr wiederum, finde ich, sehr gut gelungen. Asana, Pranayama, Meditation, eine holistische Lebensführung – das ist auch das, was die „alten Yogis“ uns vermitteln wollen, die Autorin führt dies auf moderne und ansprechende Weise fort. Ich mag den systematischen Aufbau des Buches, ich mag die Reise durch die Chakras, ich gehe völlig konform mit der Idee der Energiearbeit. Und wenn man eine Weile diesen Weg beschreitet, wird man bestimmt einige Veränderungen an sich selbst bemerken, und vielleicht auch schon allein dadurch andere Prioritäten im Leben haben und somit andere Dinge anziehen …. und manifestieren? Ich persönlich glaube, genau das ist der Punkt 🙂
Was mir im Übrigen besonders gut gefallen hat, sind die recht ausführlichen Mediationen / Trancen. Die Anweisungen eignen sich recht gut für geführte Mediationen, die ich in meinen eigenen Stunden evtl. anwenden werde. Also, man kann damit arbeiten!
Ich komme mal zu einem Fazit; das Buch ist gut gemacht, strukturiert gemacht, leicht lesbar, geschrieben von jemand, der, bzw. die echt Ahnung vom Thema hat, und selbst wenn es am Ende mit dem konkreten Wunsch ans Universum nicht recht geklappt haben sollte, so ist man doch auf seinem Yogaweg ein Stück weiter gekommen.
Ich gebe 4,5 von 5 Sternen und kann das Buch gerne weiterempfehlen.
Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!