von Deborah Harkness
erschienen Penhaligon Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (11. September 2024)

Klappentext: “Dunkle Magie, gefährliche Abenteuer und eine verbotene Liebe – der neue Romantasy-Roman der SPIEGEL-Bestsellerautorin.
Diana Bishop und Matthew Clairmont sind ein ungewöhnliches und verbotenes Liebespaar: In der Historikerin fließt das Blut eines uralten Hexengeschlechts, während ihr Mann nicht nur Naturwissenschaftler ist, sondern ein 1500 Jahre alter Vampir. Mit ihren siebenjährigen Zwillingen haben die beiden ein neues Leben in Connecticut begonnen, als Diana erfährt, dass sie ihre Kinder zu einem großen Ritual zum Stammsitz ihrer Familie bringen muss. Dort begreift Diana die höhere Magie, die durch ihre Adern fließt – und auch durch die ihrer Kinder – und muss sich ihrer lebenslangen Angst vor dunklerer Magie stellen und den verlockenden Kräften, die sie haben könnte …“

Ja. 672 Seiten in der Printversion, ich habe hier die eBook-Variante gelesen, und es handelt sich hier um den letzten Teil der „Discovery-of-Witches-Serie“ von Deborah Harkness. Oder auch um den vorletzten Teil, dazwischen ist ja noch „Times Convert“ geschoben worden, der sich aber wohl mehr um die Geschichte zwischen Vampir Marcus und seiner menschlichen Liebe Phoebe befasst. „The Black Bird Oracle“ dreht sich erneut um Matthew und Diana und hier nun auch neu im Focus, um deren 7jährige Zwillinge Becca und Pip.
Und ich weiß nun echt nicht, was ich zu diesem Buch sagen soll. Ich hab die ersten Bände der Serie echt geliebt – wider Erwarten, alldieweil Fantasy gar nicht so mein Ding ist normalerweise, aber wie gesagt, die Story war irgendwie immer echt cool. Das waren / sind alles Schmöker um die 700 Seiten dick, und es ist ständig Action. Bzw. es war immer ständig Action, Hexe Diana und Vampir Matthew haben die wildesten Abenteuer erlebt, ihre gesammelte Anverwandschaft und der Freundeskreis wurde immer involviert und vorgestellt – was bei der Kombi Hexe und Vampir zwangsweise immer spannend war – und, ich wiederhole mich, es ging immer rund.
Tja, und hier nun hatte ich schon auf den ersten Seiten den Eindruck musste unbedingt noch ein Spin-off geschrieben werden, die Erfolgswelle musste weitergeritten werden, obwohl die Geschichte eigentlich auserzählt war. Geendet hat der Vorgängerband damit, dass Matthew und Diana sich mit den Babies als glückliche Kleinfamilie in einer netten Universitätsstadt in den USA niedergelassen hat, und man endlich ein ruhiges normales Leben führen wollte. Starten tut jetzt dieses Buch 7 Jahre später mit dem Aufruf der Hexen – Dämonen-Vampir-Kongregation, die Zwillinge zwecks Prüfung ihrer magischen Fähigkeiten vorzustellen. Das Elternpaar findet das uncool und möchte dem nicht Folge leisten, und so kommt es Diana gerade recht, dass sie eine Einladung zu ihrer bislang unbekannten Verwandtschaft nach Ravenhurst bekommt. Das liegt in der Nähe von Salem, und die geschichts-und hexenkundigen Leser wissen es: das war der Ort, in dem im 17 Jahrhundert historisch verbürgt größere Hexenprozesse stattgefunden haben. Maßgeblich einen ganzen Schwung von Dianas Ahninnen hat es damals schwer getroffen. Und jetzt sind wir Leser über wirklich hunderte von Seiten dabei, uns durch Dianas Ahnentafel geleiten zu lassen, Diana dabei zu begleiten, wie sie Orakelkarten zu verstehen hat, wie sie langsam zu „höherer Magie“ geführt wird, und wie sie und ihre Family sich im modernen Ravenhurster Hexenzirkel einbringen. Aber wirklich passieren, hm, nein, wirklich passieren tut nix. Wir lernen alle möglichen Grannys von Diana kennen, der Großteil davon geistert nur noch durch die Gegend, weil: schon lange verstorben, und wir lernen wie gesagt en Detail die Bishop-Proctorsche Ahnentafel kennen.
Ich weiß nicht. Das war irgendwie nix.
Auch die Romantik und das Funkenschlagen zwischen Matthew und Diana: Null. Er hat hier sowieso nur eine Nebenrolle, er ist halt einfach anwesend und darf den Beschützer im Hintergrund mimen, und Diana selbst ist auch merkwürdig blass.
Der Schreibstil war gewohnt flüssig und gut lesbar, aber ich hatte hier – zumindest bei meiner epub – Pocketbook-Variante auch des öfteren merkwürdige Wortumbrüche, die ich eigentlich so nicht gewohnt bin, öfters mal ist der Anfangsbuchstabe eines Wortes noch in der oberen Zeile gewesen, und dann ging das Wort in der Zeile darunter weiter. Merkwürdig, das habe ich sonst nie. Schlamperei beim Buchsatz? Ich hab keine Ahnung, wollte es aber hier mal erwähnen, weil das halt einfach in mein generelles Bild passt: hier musste auf Teufel-komm-raus-noch ein Nachfolgeband kommen, um noch mal auf der Erfolgswelle mitzureiten.
Okay, sei es drum.
Das Buch hier ist keine Empfehlung, selbst als hartgesottener Fan hab ich das letzte Drittel nur noch quergelesen.
Leute, lest die ersten 3 Bände, genießt sie, und lasst es dann gut sein!
Trotzdem Danke an den Verlag und das Bloggerportal vom Randomhouse für das Rezensionsexemplar!