von Andreas Gruber, als Hörbuch gelesen von Achim Buch

erschienen 2021 bei Der Hörverlag

Link zum Hörbuch

Angekündigt wird dieses Hörbuch mit den Worten „Endlich: der nervenzerfetzend spannende sechste Teil der Reihe um Maarten S. Sneijder.“, und genau so ist es, ich bin mittlerweile Fan der Serie, und fand es auch tatsächlich (mal wieder) extrem spannend 😊.

Diese Thrillerreihe sollte man auch von Beginn an lesen oder hören. Zwar ist jeder Fall in sich abgeschlossen, aber die Charaktere sind zum größten Teil sehr speziell, und natürlich haben sich die Beziehungen der Protagonisten untereinander im Laufe der Serie entwickelt. Der geneigte Fan weiß das einzuordnen, als Neuling entgehen einem dann, denke ich, doch einige Nuancen.

Wir haben hier Maarten S. Sneijder, Ende 40, Anfang 50, Superhirn, brillanter BKA-Profiler, allerdings auch designierter Menschenfeind, der seine Umgebung gerne in den Wahnsinn treibt. Ihn selbst plagen übrigens wahnsinnige Cluster-Kopfschmerzen, die er mit Vanilletee und Joints bekämpft. Aus rein medizinischen Gründen natürlich. Eine der wenigen, die er tatsächlich mag, ist seine Kollegin Sabine Nemez, Anfang 30. Er hat sie seinerzeit entdeckt, ihr Potential entdeckt und auf der BKA-Akademie ausgebildet. Ebenso wie Tina Martinelli, beste Freundin von Sabine, die mittlerweile ebenfalls in seinem Team arbeitet. Komplettiert wird die Ermittlertruppe vom über 70jährigen Rollstuhlfahrer Horowitz, auch ein brillanter Kopf, sowie einem ehemaligen Boxer und Häftling und einem IT-Spezialisten. Ein ziemlich bunt zusammen gewürfelter Haufen also.

Im „Todesschmerz“ nun haben es Maarten und sein Team gleich mit mehreren Dingen zu tun. Eigentlich beschäftigt sie ein Datenleck im BKA – irgendwo muss es einen Maulwurf geben, und zwar einen hochrangigen. Als in Oslo die deutsche Botschafterin ermordet wird, werden Maarten und Sabine zu Ermittlungen nach Norwegen abgezogen. Maarten passt dies gar nicht, er vermutet von Anfang an, dass man ihn in Wiesbaden aus dem Weg haben will. Um den Fall schnellst möglichst zu lösen, reist ihm sein ganzes Team nach. Vor Ort im hohen Norden ergeben sich noch weitere Morde, und Maarten sieht sich plötzlich mit der Aufklärung diverser Fälle konfrontiert…..und ganz nebenbei scheint die Aufdeckung des Maulwurfs verflochten mit dem norwegischen Auftrag…..

Sehr weitläufig ausgelegter Plot, aber clever gestrickt, und richtig spannend gemacht. Viel mehr zum Inhalt zu verraten, wäre spoilern 😉. Vielleicht noch so viel: dieses Mal wird es hochdramatisch und gefährlich für die deutschen Ermittler. Der Klappentext verrät es auch schon: auch in Maartens Team wird es Tote geben, und das hat mich beim Hören echt geschockt. Irgendwie erwartet man ja, dass die Helden ihren Fall am Ende lösen und vielleicht angeschlagen, aber doch halbwegs unversehrt nach Hause kommen, aber hier – nun ja, leider nicht. Also ja, es geht ans Eingemachte.

Mein Fazit: es war mal wieder ein Genuss, hier dabei zu sein. Gruber schreibt immer spannend, es gibt super viel Action, skurrile Protagonisten, die einem ans Herz wachsen und sich von Folge zu Folge auch weiterentwickeln, intelligente Fälle, bei denen man manchmal mehrfach um die Ecke denken muss, und hier wird nix geschönt. Hier wird ohne Triggerwarnungen brutal gemordet und die Profiler wühlen sich im übertragenen Sinne in die kranken Verbrecherhirne. Nichts für schwache Nerven, aber ich finde es klasse.

Was immer so ein kleiner Kritikpunkt bei Krimis von Herrn Gruber ist: so ein paar Dinge sind immer eher unwahrscheinlich. Maartens entspanntes Kiffen im Job zum Beispiel. Oder das Umgehen jeglicher bürokratischen Anordnungen. Das Einsetzen von Ex-Knackis in High-Performance-Kripoteams. Das zieht sich so durch alle seine Bücher zumindest in dieser Serie hinweg, ich verbuche das unter literarischer und künstlerischer Freiheit, aber ich bezweifle, dass das „in echt“ auch nur ansatzweise so möglich wäre. Nichtsdestotrotz, die Protagonisten und generell die atemberaubende Spannung der Fälle machen das wett und lassen mich jedes Mal wieder darüber hinwegsehen.

Kurz auch noch mal zum Sprecher: wie immer klasse vorgelesen von Achim Buch. Dunkle, unaufgeregte Stimme, und ich mag es, wenn er dem Niederländer Maarten mit holländischem Akzent spricht. Passt. Macht Spaß, zuzuhören!

Herzlichen Dank an das Bloggerportal vom Randomhouse für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Reihenfolge (Serie): Maarten S. Sneijder

2013 – Todesfrist * (Band 1)
2015 – Todesurteil * (Band 2)
2016 – Todesmärchen * (Band 3)
2017 – Todesreigen * (Band 4)
2019 – Todesmal * (Band 5)
2021 – Todesschmerz * (Band 6)
2022 – Todesrache * (Band 7)

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