von Melanie Raabe

erschienen 2024 bei btb

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Buchtrailer Mel Raabe (entnommen Amazon.de):

Ein interessantes Titelbild , ein interessanter Klappentext, und noch dazu ist es das aktuelle Buch meines instagram-Buchklubs, den @maedelsdielesen , also hab ich mich gefreut, dieses neue Buch vom Bloggerportal des Randomhouse als Rezensionsexemplar zu bekommen – vielen Dank an dieser Stelle nochmal dafür!

Hauptdarstellerin hier ist die Schlafforscherin Mara Lux, Anfang 30, aus Deutschland, aber seit langen Jahren in London lebend und forschend. Sie hat früh ihre Eltern verloren, wuchs in einer Pflegefamilie auf, und ihre Pflegeschwester Roxy ist mittlerweile ihre beste Freundin. Seit frühester Kindheit an Alpträumen leidend, hat sie anfangs Schlaf vermieden, aber mittlerweile vermeidet der Schlaf Mara. Sie leidet an Insomnia, und zwar so richtig übel. Lustiger Kunstgriff der Autorin, dass Mara Expertin auf ihrem eigenem Gebiet ist, und wir als Leser so nebenbei einiges über den Schlaf, bzw. über Insomnia erfahren.

Aber zurück zu Mara, ihr Träume sind nämlich sehr speziell und auf gewisse Weise sehr hellsichtig – und genau dieser Aspekt macht ihr das ganze Leben schon zu schaffen. Wer sieht schon gerne im Schlaf Dinge voraus, die dann auch tatsächlich passieren? Glaubt einem ja sowieso kein Mensch, und wenn die vorhergesehenen geträumten Dinge nicht wirklich positiv sind, macht das auch definitiv keine Freude.

Eines Tages bekommt Mara die Info, dass man ihr ein altes Herrenhaus in der Nähe von Frankfurt vererbt hat. Mara kennt weder den Erblasser, noch sagt ihr der Ort, in dem das Anwesen steht, irgendetwas. Alles sehr dubios, aber Mara nimmt das Erbe an, fährt nach Limmerfeldt, und spürt sich, wie der Klappentext schon sagt, auf unerklärliche Weise mit dem Ort verbunden….und einige unerklärliche Dinge beginnen, ihren Lauf zu nehmen…..

Soviel zur Ausgangslage. Und jetzt wird es recht schnell sehr speziell. Waren wir bislang noch bei allgemeiner Belletristik und in der „normalen Realität“, sofern man bei Träumen davon reden kann, kommen jetzt Elemente der Phantastik ins Spiel. Wir haben hier immer wieder Einschübe (auch gekennzeichnet durch eine andere Schriftart) einer anderen Erzählstimme, einem kleinem Mädchen auf der verzweifelten Suche nach Hilfe für ihren Bruder, und zeitgleich beginnt Mara Dinge zu sehen und zu erleben, die eher paranormal sind. Und hier hat mich der Roman auch mal etwas verlassen und ich habe ein paar Tage beim Lesen pausiert, eben weil ich damit nicht gerechnet habe, und Phantastik eigentlich nicht so meines ist. Lese ich mal ganz gerne, aber ich lasse mich ungern davon überraschen, wenn ich eigentlich mich auf was anderes eingestellt habe. Aber okay, die Mädels in meinem Lesekreis waren überwiegend begeistert, und ich hab dann weitergelesen….und es hat sich wirklich noch cool entwickelt. Dranbleiben lohnt sich also!

Also weiter im Text. Die beiden Erzählstränge (hier Mara in der Provinz auf der Suche, die Geheimnisse des Herrenhauses zu ergründen, und dort das kleine Mädchen Lucy auf der Suche nach Hilfe, natürlich in der selben Gegend unterwegs) laufen natürlich aufeinander zu, und die eine wie die andere zweifeln im Laufe der Geschehnisse an ihrem Verstand und ihrem Glück und an den lieben Mitmenschen – und da muss ich sagen, erzählen kann Frau Raabe ganz fabelhaft (sic!), denn mit ihrem bildhaften und flüssigen Erzählstil hat sie mich auch wieder eingefangen. Ich sag mal soviel, es wird spannend. Und des Rätsels Lösung, wenn man das denn so nennen darf, hat mich wieder befriedigt. Das hatte für mich wieder Hand und Fuß und war stimmig.

Insgesamt ein Roman, der verschiedene Genregrenzen sprengt, und der mal irgendwie anders ist. Würde ich ihn empfehlen? Durchaus. Spannende Story, coole Protagonistinnen. Auch die Nebendarsteller/innen waren interessante Figuren. Aber man sollte wissen, es wird phantastisch. Und sich darauf einlassen können.

Ich verteile 4,5 von 5 Sternen!

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