Frau Appeldorn und der tote Kapitän

von Vera Nentwich

erschienen 2025 im Selfpublishing / Vera books

Klappentext: „Arne Carlsen ist ein Mann, der Frau Appeldorn fasziniert. Eloquent, gut aussehend, charmant und ein Kapitän im Ruhestand. Könnte er der Mensch sein, mit dem die pensionierte Chefsekretärin den Lebensabend teilen könnte? Doch bevor sie dies herausfinden kann, muss der Kapitän in die alte Heimat an die Ostsee und von dort kehrt er nicht mehr zurück. Er wurde ermordet.

Da kann die Hobbyermittlerin nicht zu Hause bleiben. Trotz eines lädierten Fußes muss sie nach Niendorf an die Ostsee und herausfinden, wer für diese Tat verantwortlich ist. Ihr gelingt es, ihren Nachbarn Herrn Büyüktürk davon zu überzeugen, sie dorthin zu fahren. Gemeinsam treffen Sie auf die Ex-Frau des Kapitäns und seinen Sohn. Wie sind die beiden in den Fall verstrickt? Kann Gunnar, der alte Kollege des Kapitäns, Licht ins Dunkel bringen?

Obwohl gehandicapt lässt Mareike Appeldorn nicht locker, bis der Fall aufgeklärt ist und vergisst dabei auch trotz Wind und Meer niemals, ihren roten Hut zu tragen.

Erleben Sie das Abenteuer von Frau Appeldorn an der Ostsee und spüren Sie den Duft von Meer und Fischbrötchen.“

Dies ist nun das dritte Abenteuer, dass die sich im Ruhestand befindliche ehemalige Chefsekretärin Mareike Appeldorn und ihr Nachbar Herr Büyürtürk gemeinsam bestreiten; und für mich das zweite 🙂

Die beiden selbsternannten Ermittler sind ein skurriles Dreamteam: Sie, alleinstehend, kinderlos, im Ruhestand heillos unterfordert, geht den Dingen gerne auf den Grund und dabei auch ihren Mitmenschen gerne auf die Nerven. Ich nenne sie für mich gerne das deutsche Pendant zu Miss Marple, weil ich die beiden älteren Damen irgendwie gerne vergleiche – beide verbeissen sich wie Terrier in einen Fall und geben nicht auf, bevor nicht alles restlos geklärt ist, und beide sind so ein bisschen anstrengend für den Rest der Welt dabei. Und beide haben halt am Ende Erfolg 🙂

Herr Büyürtürk, emeritierter Germanistikprofessor, Nachbar von Frau Appeldorn und somit allzeit greifbarer „partner in crime“, sieht vieles entspannter und hätte oftmals einfach gerne seine Ruhe – aber wenn Mareike ihn braucht, kann er nicht nein sagen – und somit schlittert er mit ihr gemeinsam immer wieder in Mordermittlungen, die er am liebsten nur aus der Ferne, wenn überhaupt, betrachten würde. Nun ja – er steckt jetzt halt immer wieder mittendrin 🙂

Hier nun verschlägt es die beiden aus dem Ruhrpott an die Ostsee. Frau Appeldorn lernt einen charmanten Herrn kennen, Arne Carlsen. Ein Mann, in den sie sich verlieben könnte…und der dann verstirbt, noch bevor ein weiteres Date ansteht. Es war kein natürlicher Tod, soviel steht fest; und somit ist auch klar: Mareike Appeldorn muss ermitteln. Schon aus persönlichen Gründen. Dieses mal ist sie allerdings leicht lädiert; nach einem Unfall muss sie den Rollstuhl hüten…ergo: Nachbar Alican Büyürtürk ist unbedingt vonnöten, schon weil irgendjemand sie nun fahren muss. Spannend wird es dann vor Ort, denn Arne war Kapitän, der sich zur Ruhe setzen wollte, und von dessen Geld nicht nur seine Ex-Frau profitieren würde….plötzlich tauchen auch Hinweise auf die Drogenszene auf. Es wird aufregend für die beiden Hobby-Ermittler, und gefährlicher, als sich die zwei das haben vorstellen können….

Mein Leseeindruck: Erneut ein cozy crime, der sich „wie geschnitten Brot“ hat lesen lassen 🙂

Es war witzig und humorvoll, und ich war auf knapp 300 Seiten bestens unterhalten. Hat Spaß gemacht! Und der Fall war gut konstruiert; die Auflösung am Ende hätte ich so nämlich nicht erwartet. Man denkt ja oft bei diesem Genre, dass man eh weiß, wer der Mörder ist, aber hier gibt’s noch mal einen unerwarteten Showdown und ein cooles Ende. Hat mir gut gefallen!

Was mir auch gut gefallen hat, abseits vom Inhalt des Buches: ich habe eine Ausgabe mit „page overlay“ erwischt, also so einer halb-durchsichtigen Graphik / Seite zum „darüberlegen“ aufs Buch. Mit Strand, Leuchtturm, blauem Himmel und Frau Appeldorns rotem Hut. Witziges Gimmick. Bräuchte ich jetzt nicht wirklich, wäre jetzt für mich auch nicht DER Kaufanreiz, aber ja, irgendwie halt witzig.

Siehe Foto: