von Gregory David Roberts

2016 erschienen im Goldmann Verlag

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Mit „Im Schatten des Berges“ legt der Autor den Nachfolgeband zu „Shantaram“ vor, internationaler Weltbestseller, und auch einer meiner Favourites der letzten Jahre. Halbautobiographisch ging es bei Shantaram um die neue Existenz, die sich der aus dem Gefängnis ausgebrochene Australier Lindsay Ford in Bombay aufbaut, und „Im Schatten des Berges“ schliesst daran an. Man sollte Band 1 kennen, um in Band 2 den Durchblick über alle Protagonisten zu haben, und Achtung, beide Werke sind episch lang, unter 900 Seiten bringt GDR nicht heraus 😉!

Ein paar Jahre sind nun vergangen, der Tod Khaderbhais, Mafiagrösse und Vaterfigur für Lin, respektive Shantaram, ist schon eine Weile tot. Die verschiedenen Gangs der Stadt bekämpfen sich, die Gewalt eskaliert, und Lin, Mitglied eines Klans, hat zwar nicht direkt eine Sinnkrise, sucht aber trotzdem nach einem Ausweg, nach einem anderem Leben. Hierbei trifft er immer wieder auf Idriss, Guru, Philosoph, Heiliger – der Mann auf dem Berg. Ein neues Leben ist allerdings nur möglich mit Karla, der Liebe seines Lebens. Und es gibt noch einige Verpflichtungen, die man nicht so leicht loslassen kann…..

Und jetzt muss ich sagen, „Shantaram“ war für mich ein absolutes Highlight, voller Spannung, die Geschichte eines so ganz anderen, so ganz (für mich) extremen Leben, auch voller kluger philosophischen Inhalte, und der „Schatten des Berges“ ist für mich jetzt nicht so ganz gelungen. Schreiben kann Roberts, keine Frage, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, Lin fällt hier von einem Mafiageschäft zum nächsten, wir treffen fast nur auf Gangster und es wird geraucht und getrunken, was das Zeug hält. Mir fehlte der tiefere Sinn, der im ersten Band mich getragen hat. Ich habe mich öfters gefragt, was ist passiert mit Lin? Kann doch nicht sein, dass der ehemalige Slumdoktor nur noch Leute abkassiert und mit Schwarzgeld um sich wirft? Mich hat der flüssige Erzählstil trotzdem durch den Roman getragen, es war auch interessant, alle Protagonisten aus Band 1 wieder zutreffen, aber so ganz der grosse Wurf ist dieses Buch für mich leider nicht. Schade, ich hatte hohe Erwartungen.

Was auch hier toll war: die Authentizität. Mit Lin ist man direkt in Bombay. Sowohl in den übleren Gegenden als auch in der High Society. Die Atmosphäre kommt rüber.

Abgesehen davon – es war mir echt an Handlung etwas mager. Deshalb mach ich es auch kurz: Lest „Shantaram“ – und schliesst dann damit ab.

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