von  Janet MacLeod Trotter 

erscheint bei Tinte & Feder (28. März 2023)

Link zum Buch

Dies hier ist der Nachfolgeband von „Smaragdgrüne Hoffnung“, bei der wir den Freundinnen Lydia und Esmie und ihren Männern Tom und Harold nach dem ersten Weltkrieg nach Indien gefolgt sind. Jetzt sind wir in den 1930ern, und die Hauptfiguren des Romans sind Andrew, Sohn von Lydia und Tom (die aber mittlerweile längst getrennt sind), und Stella, Tochter der anglo-indischen Hoteliersfamilie Dubois, die ja das Raj Hotel für Tom leiten. Und man merkt es schon an meinen ersten Sätzen, es wäre sinnvoll, hier erst Teil 1 zu lesen, mit Esmie und Tom mitzufiebern, und dann direkt hier weiter zu lesen. Wahrscheinlich findet man sich irgendwann auch so in der Saphierblauen Sehnsucht zurecht (dick genug ist das Buch ja mit 615 Seiten in der Printausgabe), aber es gab im ersten Teil genug Irrungen und Wirrungen des Schicksals und der Liebe, auf die im zweiten Teil Bezug genommen wird, so dass es einfach Sinn macht, die ganze Vorgeschichte zu kennen. Viele Fäden, die im ersten Teil gesponnen werden, finden sich hier zusammen.

Okay, ich kenne die Vorgeschichte, ich habe vor ein paar Monaten den ersten Teil verschlungen, und so bin ich hier direkt eingestiegen. Das Buch beginnt etwa 10 Jahre später, wo der erste Teil aufgehört hat. Andrew hat es geschafft, von seiner noblen britischen Schule zu fliegen, und geht nun auf Besuch zu seiner Mutter Lydia in Schottland. Stella, selbst nur wenige Jahre älter als er, ist seine Reisebegleitung für den Sommer. Auf der Schiffspassage soll sie sich in den feschen Hugh verlieben, der allerdings für die nächsten paar Jahre unerreichbar für sie sein soll und ihr noch übel mitspielen wird….

Die Jahre ziehen ins Land; der zweite Weltkrieg bricht aus, und als Stella im Freiwilligencorp der Frauen arbeitet, trifft sie auch auf Andrew wieder, der mittlerweile in Schottland verlobt ist und sich auf Umwegen bei den Peschawar Rifles wiederfindet, der britischen Armee-Truppe, die schon für seinen Vater ein verhängnisvoller Wendepunkt im Leben dargestellt hat… und natürlich entdecken Andrew und Stella ihre Gefühle für einander. Dir große Frage ist natürlich, ob ihre Liebe überhaupt eine Chance hat?

Ich denke, soviel kann man zum Inhalt verraten, ohne zu spoilern. Ich habe den Roman in ein paar Tagen durchgesuchtet 😊, ich fand es erneut spannend, emotional und absolut mitreißend. Hier war alles dabei: die ganz großen Gefühle, Liebe, Freundschaft, Verrat, und das vor einer atemberaubenden Kulisse. Die Autorin kann sehr bildhaft schreiben, und für mich waren die indischen Landschaften, die Berge in Kaschmir, aber auch die Städte, so farbig beschrieben, ich war vor meinem inneren Auge dabei. Die Autorin hat, so habe ich gelesen, Vorfahren, die im Norden Indiens gelebt haben, und man kann den Bezug, den sie zu dieser Gegend hat, fühlen. Ihre Protagonisten lieben ihre Heimat, und das kann Ms MacLeod Trotter  wunderbar transportieren.

Zeitlich spannt die Autorin hier schon einen etwas größeren Bogen; es geht 1933 los, und endet erst nach dem Krieg. Das heißt, wie es sich für eine episch angelegtes Werk gehört: es passiert so einiges, und wir begleiten die Protagonisten durch viele Jahre ihres Lebens.

Also, mein Fazit: wer Familiensagas und Liebesgeschichten vor historischem Setting liebt, muss hier zugreifen! Mich hat es gepackt, ich fand es toll 😊.

Herzlichen Dank an den Verlag und an Netgalley.de für das Rezensionsexemplar!

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