von Anne Freytag

erschienen 2019 bei heyne>fliegt

Rosa und Frank treffen sich in Sydney in einem Hostel. Beide haben sich nach dem Abi eine Auszeit genommen und sind ans andere Ende der Welt geflogen. Allein. Sie sind sich ähnlich, und doch grundverschieden. Rosa ist wiedersprüchlich und lebhaft und weiss nicht genau, was sie eigentlich vom Leben will, Frank ist ruhig, besonnen, ein Denker, und ebenfalls auf der Suche nach sich selbst. Die beiden sind, Zitat Klappentext, „zusammen nicht nur weniger allein, sondern nah dran am vollständig“, und beschliessen, mit einem Camper gemeinsam durch Australien zu reisen. Und dann erscheint Franks bester Freund David auf der Bildfläche. David, der eigentlich mit Frank gemeinsam reisen wollte, sich aber im letzten Augenblick dagegen entschieden hat. Und der nun doch plötzlich nach Australien geflogen ist und nun nicht nur Frank, sondern auch Rosa antrifft. Die drei entschliessen sich, zusammen weiter zu fahren, aber schon bald stellt sich die Frage, ob die Kombi zwei Jungs und ein Mädchen tatsächlich so eine tolle Kombi ist, vor allem, wenn sich die Jungs beide langsam aber sicher in das eine Mädchen verlieben….und diese beide Jungs liebt. Die alte Frage – sind drei einer zuviel oder ist das genau richtig?

Aus dieser Konstellation heraus entwickelt sich ein wunderbarer Roman, ein toller Roadtrip quer durch Australien, und eine spannende Entwicklungsgeschichte.

Der Roman wird in teils sehr kurzen Kapiteln erzählt, und abwechselnd aus der Ich-Perspektive und Sicht der 3 Protagonisten. So ist man als Leser immer hautnah dran am Geschehen und am Innenleben der Drei. Alle drei haben so ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen, ihre ganz eigenen Leichen im Keller, die sie zu dem machen, der sie sind, und im Laufe der Reise müssen sie sich alle ihren Dämonen stellen. Und je mehr sie sich öffnen und ihre Verletzlichkeiten zu Tage tragen, desto tiefer wird die Freundschaft, die sie alle miteinander verbindet, und desto mehr können sie sich auch befreien. Denn darum geht’s – um die Freiheit. Die kann man natürlich wunderbar am anderen Ende der Welt auskosten, vor allem, wenn man jung ist, aber es geht auch um die Freiheit, zu wissen, wer man wirklich ist, und dann auch authentisch zu sein.

Ich glaube, der Roman läuft unter Jugendliteratur, aber gerade weil es auch um die grossen Fragen des Lebens geht, las es sich auch für mich als Erwachsene wunderbar. Dieser Roman hatte alles: Reisehunger und Fernweh, viel australisches Feeling, Lovestories, Coming-of-age, philosophische Fragen über das Leben und die Liebe – you name it. Ich war bestens unterhalten.

Und ein Bonus: dieser Roadtrip wird mit einer Playlist begleitet. Die Songs, die die drei auf ihren Playlists hören, kann man sich auf einer spotify-Playlist runterladen, und die Titel sind auch noch mal vorne und hinten in den Klappentexten aufgelistet. Fand ich total cool, und die Playlist habe ich auch schon ein paar mal gehört. Echt gute Songs!

Für mich eine tolle Leseempfehlung!

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