von Nora Roberts, als Hörbuch gelesen von Elena Wilms

erschienen bei Audible 2021 / Randomhouse Audio

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Nora Roberts, die Expertin für Liebesgeschichten, hat wieder zugeschlagen: es gibt eine neue Serie, und der erste Teil der „grünen-Insel-Saga“ ist nun auf deutsch herausgekommen. Die Dame ist ja unglaublich produktiv, und ich mag sie zwischendurch immer sehr gerne lesen, respektive hören. Nora Roberts schreibt einfach gut. Ihre Charaktere sind wunderbar gezeichnet, die Storyline schafft es immer, einerseits sehr sehr detaillierte Bilder zu zeichnen, andererseits gibt’s aber immer auch genug Aktion, es wird nie langweilig. Und ja, es geht meist um die ganz grossen romantischen Gefühle, unter der Prämisse der grossen wahren Liebe läuft bei der Autorin nix 😉 – und ich mag das. Nicht permanent, aber wie gesagt, immer mal wieder zwischendurch 😉. Ja, und nun kam die „Mondblüte“ im August neu heraus, und ich hab zugeschlagen, ohne gross die Beschreibung zu lesen. Und vorab: ich wurde nicht enttäuscht!

Hierum geht’s: Wir sind in Philadelphia. Breen Kelly ist Mitte 20, Lehrerin, und nicht so wirklich zufrieden. Der Job ist nicht so ihrer, Geld ist chronisch knapp, ihr Selbstbewusstsein wurde von ihrer alleinerziehenden Mutter systematisch unterwandert, und eigentlich ist alles, was gut läuft, ihr Freundeskreis. Mit Marco, ihrem schwulen Mitbewohner, und ihrer Clique hat sie nämlich die treuesten Weggefährten überhaupt gefunden. Als eines Tages alles schief läuft, macht sie im Haus ihrer Mutter eine unglaubliche Entdeckung: ihr Vater, den sie seit Kindestagen nicht mehr gesehen hat, hat regelmässig Zahlungen geleistet, und das Konto ist prall gefüllt – allein, ihre Mutter hat ihr das bislang verschwiegen. Breen nimmt die Dinge jetzt selbst in die Hand, und gönnt sich mit dem unverhofften Geldsegen eine Auszeit in Irland. Sie will dort auf die Suche nach ihren irischen Wurzeln gehen, und sich selbst finden. Die ersten beiden Wochen sind ein wunderbarer Urlaub auf der grünen Insel gemeinsam mit Marco, und den Rest des Sommers verbringt Breen allein in einem wunderschönen Cottage nahe der irischen Küste. Und irgendwann steht ein niedlicher Welpe vor der Tür, der sie auf einen Spaziergang lockt, der mit dem Übertritt in eine magische Welt endet…..und magisch ist wortwörtlich magisch, denn Talamh ist eine Fantasywelt, bevölkert von Feen, Hexen, Kriegern und dunklen Magiern. Breen wird hier ihre Bestimmung finden – und natürlich auch die Liebe, klar 😉.

Mehr wäre jetzt spoilern, also versuche ich, nichts Konkretes mehr vom Inhalt zu verraten. Ich bin tatsächlich eher nicht so der Fantasy-Fan, und habe auch kein Fantasy erwartet, aber ich habe mich drauf eingelassen, und ich muss sagen, mich hat es abgeholt. Die Geschichte war echt cool. Breen fand sich übrigens auch erstmal im falschen Film, und in dem Maße, in dem Breen in Talamh angekommen ist, bin ich als Hörerin auch angekommen. Und Ms Roberts fährt hier mit allem auf, was Fantasy zu bieten hat: Sagen, Prophezeihungen, das Licht gegen die Dunkelheit, hier gibt es die epischen Konflikte, und auch epische Schlachten werden geschlagen. Witzigerweise ist jedes mal, wenn ich dachte, jetzt wird es too much mit dem Herr-der-Ringe-Gemetzel-und-Gezaubere, auch wieder ein Break gekommen, und wir haben Breen dann auch wieder in ihr irisches Cottage zurück begleitet und waren wieder im hier und jetzt in der Welt der Normalos. Und das war für mich auch der Charme der Geschichte, dieses leichte hin-und-her-switchen zwischen der Welt der Magie und der unseren Welt. Hat mich ein bisschen an Harry Potter erinnert.

Für mich war das der erste Fantasyroman dieser Autorin, aber anscheinend ist sie öfters in diesem Genre unterwegs. Wie auch immer, mir hat es gefallen. Das war richtig gute Unterhaltung. Das Hörbuch war mit über 17 Stunden recht lang, aber keine Minute langweilig und auch wunderbar angenehm vorgelesen. Geendet hat das Ganze mit einem Cliffhanger, der mich jetzt den zweiten Teil hat kaufen lassen – den gibt es aktuell noch nicht auf deutsch, aber ich höre mir aktuell die englische Originalversion an („The Becoming“ – Spoiler: es geht nahtlos weiter in der Geschichte!).

Übrigens, noch als Randbemerkung, die englischen Titel sind definitiv besser. Teil 1 heisst statt der blumigen „Mondblüte“ nämlich „The Awakening“, was einfach passt, weil es um Breens Aufwachen geht, um ihr Finden zu sich selbst und ihrer wahren Bestimmung. Ich gehe davon aus, in „The Becoming“ wird ihr das gelingen.

Ich verteile volle Punktzahl. Das ich das mal zu einem Fantasyroman sage, wer hätte das gedacht 😉.

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