von Alessandra Ranelli

erschient im Mai 2026 bei Baskerville

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Klingt das cool oder was? Und ist das nicht ein geniales Cover? Allein optisch ist man doch gleich eingecheckt im Hotel Orient! Ich habe mich sehr über eines der frühen Rezensionsexemplare gefreut, und ganz im Stile der Story kam das eBook nicht „einfach so“ bei mir an, sondern mit einer freundlichen Mail der Hotelrezeption, das für meinen Check-in alles bereit ist 🙂 Sehr aufmerksam liebe Verlags-Concierges, und gleich vorab ein Lob; ich hatte einen sehr angenehmen und spannenden Aufenthalt bei Euch!

Okay, wir sind in Wien, im hier und heute. Der Schauplatz des Geschehens ist aber das Hotel Orient, und das ist eher ein spezielles Relikt der vergangenen Jahrhunderte. Salopp gesagt: ein Stundenhotel. Aber kein Gewöhnliches. Das Orient hat den Stil der vergangenen Jahrhunderte bewahrt, und wer hier eincheckt, gibt bei Sterling, der Concierge, seine Handys und andere neumodischen Gerätschaften ab, denn hier sind wir diskret und old-fashioned und: no pictures, please. Aus Gründen der Diskretion gibt man hier auch nur ein selbstgewähltes Alias an und braucht – offizielle Ausnahmeregel in ganz Wien – keinen Ausweis vorzulegen. Cash ist selbstredend bevorzugtes Zahlungsmittel.

Und nun die Morde – ja, gleich zwei. Ein Doppelmord in einer von Sterlings Nachtschichten, in denen es merkwürdige Zwischenfälle gab, die sowohl unsere Concierge als auch ihren best buddy und Assistent Fernando beschäftigt hielten. Die Leichen entdecken die beiden daher erst am nächsten Morgen, und das herbeigerufene Ermittlerteam der Wiener Mordkommission ist alles andere als begeistert von dem neuen Fall. Keinerlei Personendaten, keinerlei handfeste Anhaltspunkte, ein berühmt-berüchtigter Tatort, und Druck von oben, den Fall schnellst möglichst und diskret aufzuklären. Und so finden sich die beiden Kommissare plötzlich gemeinsam mit Sterling und Fernando in einem unfreiwilligem Quartett vereint wieder auf der Suche nach Zeugen und Antworten auf Fragen, mit der sich die zwielichtige Wiener Unterwelt schon länger beschäftigt……

Die Cast: brillant.

→ Sterling, Amerikanerin mit zweifelhafter Vergangenheit, ihres Zeichens leicht nymphoman veranlagt, mit einem genialen Hirn, das an Sherlock Holmes erinnert.

→ Fernando, ihr bester Freund, angehender Schauspielsuperstar (irgendwann vielleicht), ebenfalls mit Verbindungen in alle zwielichtigen Orte Wiens.

→ Mr K., seines Zeichens Besitzer des Hotels Orient, und mit mehr Wissen über Wiens Unterwelt, als gut für Sterling ist.

→ Andreas, grantiger Wiener Kommissar mit Fähigkeiten als Taschendieb und einem Faible für Sterling, das ihn entweder vorzeitig ins Grab bringen wird oder dabei helfen kann, den Fall zu lösen.

→ Beate, seine Partnerin, deren Fähigkeiten gerne unterschätzt werden, und

all die anderen Nebendarsteller, die ebenfalls oscarreif agieren 🙂

Der Stil: rasant. Actionreich.

Die Autorin beschreibt die österreichische Hauptstadt so lebendig, dass wir mit den Protagonisten durch die City eilen. Echt klasse.

Für mich als deutsche Muttersprachlerin hatte das Buch auch einen unverhofften super witzigen Bonus. Natürlich hat die amerikanische Autorin auf Englisch geschrieben, aber um der Atmosphäre willen fließen so ein paar wienerische Dialektausdrücke ein, und ich hab mich echt ausgeschüttelt, wenn Andreas mal wieder flucht: Alter Schwede. So genial, das sagen wir in Deutschland ja auch, und ich hatte den Tonfall komplett im Ohr. Und dieses typische Wiener Oida – wer das kennt, dem sitzt beim Lesen ein Grinsen im Gesicht. Oi – fucking – da – ehrlich, ich kann nicht mehr 🙂

Die Kapitel sind durchnummeriert, und zwar auf deutsch. Hatte wie gesagt für mich einen gewissen Charme.

Abgesehen davon: ein spannender Fall. Richtig gut gemacht. Hat mich abgeholt. Viele Dialoge, alles sehr spritzig, und spannend.

Ich war allerbestens unterhalten. Vielen Dank an den Verlag, die Autorin und Netgalley für das Vorab-Leseexemplar. Mein Aufenthalt im Hotel Orient war mir ein Vergnügen, ich lasse mal eine 5 Sterne Gästebewertung da und komme gerne wieder!

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Alessandra Ranelli

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