von Deborah Harkness
erschienen 2013 bei blanvalet
Klappentext: „Magie, Mystik, Liebe und Abenteuer: Hexe Diana und Vampir Matthew reisen in eine Ära der Spione und Intrigen …
Diana Bishop, Historikerin und Hexe, und Matthew Clairmont, Wissenschaftler und Vampir, haben es geschafft: Die Zeitreise in das historische London Elisabeths I. ist dank Dianas immer weiter erwachender Macht erfolgreich verlaufen. Doch kaum angekommen, wird die Liebe der beiden auf eine harte Probe gestellt, denn sie sind mitten in einer Welt der Intrigen, Spione und Geheimnisse gelandet. Geheimnisse, die auch Matthew betreffen und mit denen Diana lernen muss umzugehen. Ist ihre Verbindung stark genug, um dem standzuhalten? Und werden die beiden das Rätsel um das Manuskript Ashmole 782 nun endlich lösen?“
Ein paar Worte vorab zu dieser mehrteiligen Saga um die Hexe Diana und den Vampir Matthew: Ich hab vor langem den ersten Teil hierzu gelesen, fand ich ziemlich cool, sehr episch, spektakulär, und mitreißend. Waren um die 700 Seiten, und damit ist dann mein Ausflug ins Fantasy- / Romantasy-Genre im Allgemeinen auch erst mal wieder gedeckt. Der erste Teil war auch relativ gut in sich abgeschlossen. Dann wurden Teil 2 und 3 herausgebracht, die Trilogie wurde gefeiert und verfilmt (als „All Souls“-Saga), und mittlerweile gibt es auch einen 4. und 5. Teil. Jetzt – 2024 – hat die Randomhousegruppe die Bände noch mal neu aufgelegt und in echt genialer Farbschnittaufmachung auf den Markt geworfen, da bin ich noch mal auf die Reihe aufmerksam geworden. Hm, und man hat die englischen Titel der Serie jetzt auch im deutschen übernommen, was mich völlig irritiert hat, denn so hab ich es echt geschafft, mir statt dem 2. Band den 3. zuzulegen, und das hab ich dann recht zeitnah gemerkt – ich hatte keine Ahnung, was da gerade so abgeht. Ich dachte, ich komme auch so ins Geschehen rein, aber nö, ich hab nach etwa 25 Seiten entnervt abgebrochen und mir hier den 2. Band besorgt. Also liebe Fantasyfans, das hier ist eine Reihe, die man in der richtigen Reihenfolge lesen muss. Sonst hat man keinen Plan über nix.
So, dementsprechend ist es auch schwer, jetzt so kurz was zum Inhalt dieses Buches zu sagen. Vielleicht so viel, unser spektakuläres Liebespaar, der Vampir und die Hexe, sind aus der heutigen Zeit jetzt ins elisabethanische England gereist – das war der Plan aus Teil 1, und Teil 2 setzt genau dort ein. Die beiden landen in der Vergangenheit, denn sie sind auf einer Mission und suchen das magische Buch „Ashmole 782“. Ich würde mal sagen, wer Zeitreiseabenteuer liebt (ich!), kommt hier in diesem Roman voll auf seine Kosten. Vampir Matthew mit seinen schlappen 1500 Jahren Lebenserfahrung hat natürlich im elisabethanischen Zeitalter ein Zuhause, und seine intellektuellen Gefährten Shakespeare, Philipp Marlowe, Walter Raleigh & Co erwarten ihn schon. Als Spion der Königin verkehrt er in besten Kreisen, und für die Historikerin Diana wird es ein kongenialer Trip in die Vergangenheit. Natürlich haben die beiden so diverse Abenteuer zu bestehen, und nicht zu vergessen, Diana hofft hier auf eine gute Ausbildung als Hexe, die sie in der Neuzeit aus diversen Gründen nicht bekommen hatte.
Auch hier hat sich die Autorin auf etwa 700 Seiten ausgetobt, und ja – ich hab es echt wieder geliebt. Das hier ist echt Fantasy zum Abtauchen. Die übernatürlichen Kreaturen und die Magie sind mitten unter uns. Und für mich ist hier auch das elisabethanische England zum Leben erwacht. Ich fand das historisch ziemlich gut recherchiert, ich finde dieses Zeitalter sowieso sehr spannend, und Ms Harkness hat mich hier echt mitgenommen. Flüssig geschrieben, mitreißende Charaktere – ich gebe hier mal alle Daumen hoch.
Außerdem scheint mir das hier als Fantasy für Erwachsene. Diana ist mit ihren Ü30 nicht mehr die Jüngste (der Göttergatte wie gesagt ja auch nicht, *lol*), die Lovestory zwischen den beiden ist intensiv, aber nicht dumpf-kitschig-jungmädchenhaft, sondern entwickelt sich durchaus, ja nach erwachsenen Maßstäben halt, und auch die anderen Protagonisten sind dem YA-Alter entwachsen. Man kann sich durchaus mit den Charakteren und ihren Gefühlen und Problemen identifizieren. Okay, vielleicht nicht in allen Belangen – mir fehlen so das magische Händchen und ein paar Jahrhunderte Lebenserfahrung, aber abgesehen davon war die Cast sehr nahbar und echt 🙂
Ich brauch jetzt allerdings erst mal wieder eine kleine Pause, bevor ich mich an die Fortsetzung mache; Fantasy macht hier sehr viel Spaß, aber ist für mich nicht mein „Hauptgenre“. Aber wie gesagt – die Fortsetzung wartet schon auf mich!