von Alexandra Walsh

erscheint  Boldwood Books (12. April 2023)

Link zum Buch

„Three women divided by time but connected by the long-hidden secrets of the past. As their stories join in a golden thread, a terrible injustice might finally be undone…“

Allein das hörte sich schon mal sehr vielversprechend an, und zusammen mit dem wunderschönen Cover verspricht das Buch eine spannende Geschichte mit Abstechern in die Antike. Und gleich vorab: alle meine Erwartungen wurden erfüllt 😉.

Hierum geht es auf Deutsch:  Wir sind in zwei Zeitebenen unterwegs. Im Jahre 1900 sind wir in England bei Alice Webster. Der englischen Oberschicht entstammend, hat Alice gerade einen amourösen Skandal verursacht und leidet an gebrochenem Herzen. Ihre Familie schickt sie gemeinsam mit ihrer Tante Agatha und deren 2 Söhnen auf eine Europareise – einerseits als Ablenkung und Heilung gedacht, andererseits eine gute Möglichkeit, in der Heimat Gras über die Sache zu wachsen. Und so findet sich Alice einige Wochen später auf Kreta und darf bei Ausgrabungen des mystischen Palasts von Knossos assistieren…und nebenbei sich selbst und eine neue Liebe finden.

Im hier und jetzt sind wir bei Eloise, die gerade ihren Ehemann verloren hat. Auch Eloise braucht Heilung, und nimmt sich eine Auszeit. Ihr Schwiegervater Quinn, Hobby-Archäologe und Wissenschaftler, hat ihr sein Häuschen auf Kreta vermacht, und unter der griechischen Sonne findet langsam auch Eloise wieder zu sich selbst. Als Eloise Quinns Nachlass durchforstet, stößt sie auf Tagebücher, die eine andere junge Frau 100 Jahre vor ihr im selben Haus geschrieben hat: es ist natürlich Alice, und über die Tagebücher entsteht eine Verbindung zwischen den beiden…..

Nun spricht der Klappentext aber von 3 Frauen, und die dritte im Bunde ist die mythologische kretische Prinzessin Ariadne, der sowohl Alice als auch Eloise in ihren Träumen nahe stehen…..“stories from the past begin to echo through Alice’s life.“ heißt es, und genauso ergeht es auch Eloise…

Mein Leseeindruck: First things first – die ersten paar Seiten fand ich anstrengend und habe nicht ganz gepeilt, was los ist. Wir sind auf der Beerdigung von Eloises Gatten, und ich hatte den Eindruck, ich werde totgeschlagen von -zig Leuten und Namen, und habe keine Ahnung, wer mit wem wie in Verbindung steht und wieso die Hälfte der Leute sich anscheinend nicht leiden kann. Das hat mich gestresst, ich war erschlagen, und ich habe kurzfristig überlegt, wenn das so weitergeht, ist das nix für mich. Glücklicherweise wurde es besser, und zwar Klassen besser. Nachdem ich mich sozusagen eingelesen habe, hatte mich die Story gepackt. Ich fand beide Heldinnen. Eloise und Alice, super sympathisch, in ihren Dramen so nachvollziehbar und war gefesselt. Die Verbindung zwischen den beiden Erzählsträngen war spannend, das verbindende Element die griechische Mythologie und die kretischen archäologischen Ausgrabungen, dafür habe ich ja eh ein Faible.

Für mich hatte der Roman alles: Liebe, Freundschaft, Familie, Mystery, ein interessantes Setting, bzw. mehrere faszinierende Settings, und tolle glaubwürdige Charaktere. Ich habe das Buch in ein paar wenigen Tagen durchgelesen gehabt, irgendwann hatte es Sogwirkung 😊, und ich musste hinter die Geheimnisse kommen 😊.

Vom Schreibstil her flüssig und auch als Nicht-Muttersprachler gut lesbar, aber doch mit ein bisschen mehr sprachlicher Eleganz. Hat mir sehr gut gefallen.

Ich fand auch, dass alles sehr gut recherchiert war: sowohl das ausgehende viktorianische Zeitalter als auch die griechische Mythologie waren sehr gut dargestellt. Vieles um Ariadne und die Minoer war mir unbekannt, aber dank Ms Walsh habe ich ganz nebenbei einige Wissenslücken aufgefüllt.

Ja, war sehr schön, hat mich emotional abgeholt! Ich gebe 4,5 von 5 Sternen und bedanke mich bei Boldwood Books und Netgalley für das Rezensionsexemplar!

Nachtrag: Alexandra Walsh ist anscheinend bekannt für ihre „Timeslip-Novels“ – ich kannte die Autorin vorher nicht, und werde aber bestimmt noch mehr von ihr lesen. Ich lasse mich mal von ihrer Homepage inspirieren!

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