von René Laffite

erschienen 2025 im Gmeiner Verlag

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Dies ist Madame Morels dritter Fall, und das ist mal eine Serie, bei der ich von Beginn an eingestiegen bin. Geneviève Morel ist Kommissarin am Montmartre, und der Gmeinerverlag ist ja bekannt für Krimis (oder Romane generell) mit viel Lokalkolorit – und diese Reihe enttäuscht hier nicht, wir sind als Leser wieder direkt in Paris und in der „Butte“. Also, schon mal per se, wer Paris liebt, ist hier richtig :-).

Wie der Klappentext schon verrät wird dieses Mal während eines Weinfestes die Leiche einer jungen Frau gefunden – in einem Weinbottich versenkt. Im Laufe der Ermittlungen stellt sich heraus, dass die Tote und ihre Familie Verbindungen zu internationalen Verbrechen haben – der Fall nimmt recht große Ausmaße an und soll nicht nur Genevièves Departement in Atem halten…..

Und wie wir als geneigte Stammleser wissen, gibt es auch immer noch einen zweiten, dezenten Fall im Hintergrund, denn Genevièves Oma, Mamie, ist die Godmother des raffinierten Kunstdiebstahls und was Mamie mit ihren Freundinnen plant, das wird umgesetzt … dieser Subplot ist hier schon fast witziger und spannender als der „Haupt-Fall“ und mindestens genauso spektakulär 🙂

Ja, soviel zu den Fällen, mit denen Geneviève sich dieses Mal beschäftigen muss. Mehr wäre spoilern 🙂

Die Fälle sind spannend, das Buch wieder flüssig „wie geschnitten Brot“ zu lesen, die Pariser Atmosphäre ist brillant eingefangen. Den Großteil des Charmes macht hier natürlich die Cast aus – die Charaktere sind sehr bildhaft eingefangen, und ja, sie sind allesamt speziell, so findet man sie in der Realität natürlich nie, aber ich liebe sie mittlerweile alle. Die Großfamilie Morel, die seit Jahrhunderten steinreiche Kunstmäzene und -diebe sind, mit Ausnahme von Geneviève, die es ausgerechnet auf die andere Seite des Gesetzes verschlagen hat: was soll ich sagen: skurril, aber brillant und köstlich. Dann das Ermittlerteam am Montmartre: ich bin ja Fan von Genes Assistentin Lunette, der brillanten Analystin, die bei einem Terroranschlag ein Bein verloren hat, aber nach langer Genesung genauso schlagfertig wie eh und je wieder ihren Dienst versieht (und schlagfertig im wahrsten Sinne des Wortes – Titanprothese macht es möglich). Die Lady hat es drauf.

Mein Fazit: Die Reihe ist klasse. Sie entzieht sich so ein bisschen jeglicher Genre-Einteilung, finde ich, eben aufgrund der sehr speziellen Charaktere, das ist keine typische Krimireihe, die halt zufällig in Paris spielt und das lokale Flair einfängt. Das hier hat was von Popcorn-und-Action-Kino, so bisschen hollywoodmässig – ich fühle mich jedes mal ein wenig mehr bestens unterhalten. Man weiß, es ist völlig unrealistisch, aber für die Dauer des Lesens ist man komplett in der Story drin.

Ich habe das Gefühl, der Autor hat sich langsam warm geschrieben. Die Figuren bekommen langsam allesamt mehr Tiefe, wir erfahren immer mehr aus ihren Leben. Daher würde ich aber auch empfehlen, mit Band 1 einzusteigen, denn groß vorgestellt werden die Personen hier nicht mehr unbedingt.

Okay, ich warte dann mal auf Band 4 😉

Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar! Es war mir ein Vergnügen.

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