von Tamara Halpern

erschienen bei Diogenes; 1. Edition (27. September 2023)

Link zum Buch

Dieses Buch wurde mit Vorschusslorbeeren angekündigt, und ich fand den Titel auch recht ansprechend.

Der Klappentext verrät:

„Kalifornien in den 80er-Jahren. Das bedeutet Freiheit, Sex und Rebellion. Mittendrin ein vierzehnjähriges Mädchen, das zwischen ihrer Hippie-Künstlerin-Mutter in L.A. und dem Professoren-Vater in Berkeley hin und her pendelt. Schmerzhaft wird sie sich der Lügen und Exzesse der Erwachsenen bewusst und antwortet darauf, wie es nur ein Teenager kann. Auf der Suche danach, wo sie hingehört und wer sie werden wird, probiert sie Outfits, Identitäten und Drogen und rast mit uns durch ein Leben zwischen erster Liebe und absoluter Verunsicherung.“

Tja, mit dem Klappentext ist eigentlich auch schon alles gesagt.

Hier erzählt das Teeniemädel Timey aus der Ich-Perspektive Episoden aus ihrem Leben. Sie ist Ende der 60er geboren, und so sind wir in dieser Geschichte in den 80ern. Bzw., es gibt immer auch mal ein paar Rückblicke in die Kindheit in den 70ern, aber hauptsächlich sind wir in den 80ern. Ich selber war auch in den 80ern jung, und deshalb hat mich das Buch auch angesprochen; aber tatsächlich gab es nur einige wenige Reminiszenzen an meine eigene Jugend; dies nur nebenbei erwähnt. Soviel zu meinen falschen Erwartungshaltungen, die ich an dieses Buch hatte….

Okay, zurück zu Timey. Sie ist rotzfrech, hat eine leicht dysfunktionale Herkunftsfamilie, und springt in ihren Erinnerungen ständig hin und her. Ich habe keinen stringenten Erzählstrang gefunden. Das waren fragmentierte Erinnerungen, die irgendwie leicht zusammenhanglos aneinandergereiht wurden. Teilweise waren das auch durchaus krasse Themen, an die sich Timey so erinnert hast; eine ihrer Freundinnen war ein Vergewaltigungsopfer – nur leider hat Times das nicht gewusst, weil ihre Freundin nix erzählt hat, und als Timey es dann endlich erfahren hat, war das Kapitel zu Ende, und wir wissen nicht, wie es weiterging. Und was für Lehren Timey eventuell daraus gezogen hat.

Oder anderes Beispiel; andere Freundin: die wurde ständig von ihrem Stiefvater sexuell bedrängt, und zwar so gut wie jede Nacht. Außer den Nächten, in denen Timey bei ihr übernachtet hat. Aber auch das wusste Timey nicht, das hat sie erst sehr viel später erfahren. Und mit dieser Erkenntnis war dann auch dieses Kapitel zu ende.

Ja nu. Irgendwie hat mir das nix gebracht. Das Büchlein fasst nur 200 Seiten, und nach der ersten Hälfte hab ich nur noch quergelesen.

Das war nix. Timey war mir nicht sympathisch, es war keine Story da, und puh, hat mich nicht mehr interessiert.

Ich hab mal andere Rezensionen zu dem Buch angesehen, entweder man feiert das als coole „Coming of age“- Geschichte, oder kann mit dem Ganzen nichts anfangen. Ich gehöre zu Gruppe 2. Okay, man kann nicht alle Bücher lieben 😊.

Danke trotzdem an Netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Autoreninfo laut Thalia.de:

Tamar Halpern ist Filmemacherin und Autorin. Sie hat Rundfunkjournalismus und Filmproduktion studiert; ihre Dokumentarfilme sind preisgekrönt. Halpern lehrt Regie und Drehbuch und ist Gründerin des Start-ups CitySearch. Sie lebt in Los Angeles.

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