von Andreas Schwarz

erschienen Goldmann Verlag (20. September 2023)

Link zum Buch

Als Yoga- und Meditationslehrerin bin ich immer an Handbüchern zur Meditation interessiert, und fand, diese Neuerscheinung klang interessant. Das Feld Meditation ist so riesig, und hier kommt jemand daher, der eine 8-stufige Aufschlüsselung der Thematik verspricht, und da habe ich zugegriffen. Das Buch ist entsprechend auch aufgebaut als eine Art Lehrbuch, das in 8 Wochen  / 8 Stufen den Weg zu einer gefestigten Meditationspraxis begleitet. Den Aufbau fand ich auch tatsächlich sehr gut, der Autor beginnt mit der Atmung (Stufe 1), dann geht es weiter mit Der Fokus / Der Körper / Die Umgebung / Die Gefühle / Die Gedanken / Das Ego / Die Stille / Wie es weitergeht. In jedem Kapitel gibt es ein paar theoretische Infos und jeweils eine aktive und eine passive Meditation. Und das finde ich sehr gut gemacht, Andreas Schwarz gibt dem spirituellen Aspiranten diverse Techniken an die Hand, dieser „Lehrgang“ ist nicht in einer speziellen Tradition verhaftet, sondern gibt ein paar Dinge zum Ausprobieren an die Hand.

Eingestreut in das alles sind immer wieder QR-Codes, mit denen man sich geführte Meditationen herunterladen kann, bzw. die einen zu weiteren Angeboten des Autors führen.

Eingebettet ist der Lehrgang, wenn ich es mal so nennen darf, in eine Art Zwiegespräch, das die fiktive Person Luisa mit ihrem neuem Maori-Meditationsguru Kym führt. Im Klappentext ist das wie folgt formuliert: „Die Erzählung spiegelt den inneren Monolog und die Herausforderungen wider, denen wir auf dem Weg zum spirituellen Erwachen begegnen,“

Soviel jetzt erstmal zum generellen Aufbau des Buches.

Und ich bin sehr zwiegespalten, wie ich das Buch bewerten soll. Was mich von Beginn an völlig genervt hat, war diese Luisa-Kym-Sache. Die naive aber liebenswerte und willige Luisa, die alles vom Kym erklärt bekommt. Ich kam mir vor wie im Kinderbuch. Sowas kenn ich auch nur von Kinderbüchern. Der Erklärstil ist demzufolge auch recht simple. Relativ einfache Sprache, der Leser wird geduzt, und generell ist alles fein. Ja, der Autor ist Youtuber, aber nein, ich mag den Stil bei einem Sachbuch nicht.

Das ist halt echt schade, denn prinzipiell hat Andreas Schwarz echt Ahnung von der Materie. Er weiß definitiv, wovon er schreibt, und die vorgestellten Meditationstechniken finde ich super interessant, einige kannte ich auch noch nicht, also rein von der Sache an sich: hier spricht durchaus ein Fachmann, von dem man lernen kann.

Aber mich hat der Erzählstil gequält und teils echt getriggert. Geht heutzutage alles nur noch auf diesem simplifizierten Level? Muss ich für alles eine fesche Rahmengeschichte erfinden? Und muss ich ständig Werbung für meine Workshops, Webseite etc. einpflegen?

Was soll ich jetzt dazu sagen? Ja, man findet hier durchaus eine gute Anleitung, einen guten Zugang zur Meditation. Der Mann hat wie gesagt Ahnung von dem, was er schreibt. Und nein, ein Lesevergnügen war es für mich nicht.

Wem das Buch interessiert, der soll am besten erstmal hineinlesen, respektive sich eine Leseprobe herunterladen.

Herzlichen Dank trotzdem ans Bloggerportal vom Randomhouse für das Rezensionsexemplar!

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