von Constanze Wilken

erschienen 2022 bei Goldmann

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Der Klappentext sagt: „Ein altes schottisches Schloss. Ein tragisches Geheimnis. Eine grosse Liebe.“. Da bin ich ja schon mal per se dabei 😊.

Auf dem Cover dann ein malerisches Kastell, am Seeufer, wolkenverhangener Himmel – ich bin kein Coverkäufer, aber das hier hatte echt Charme.

Also, wichtig ist ja der Inhalt, und hierum geht’s:  Wir sind auf der schottischen Isle of Skye, und die Story spielt auf zwei zeitlichen Ebenen. Zum einen sind wir im hier und jetzt, und die Londoner Kunstexpertin und Versicherungsdetektivin Ivy Ferguson kehrt auf die Insel ihrer Kindheit zurück, wo sie undercover die Echtheit eines antiken Möbelstückes überprüfen soll. Dazu schleust sie sich auf Ardmore Castle ein, wo sie dem alten kauzigen Schlossherrn Ross McKenzie dabei helfen soll, das Inventar zu katalogisieren. Der wiederum scheint recht wenig Interesse daran zu haben, dass Ivy ihren Job erledigt, was alles etwas merkwürdig erscheinen lässt. Zum Glück ist da aber noch Calum McKenzie, der Neffe des Schlossherrn, mit dem Ivy bald schon etwas mehr als Freundschaft verbinden soll….

Die zweite Erzählebene spielt in den 1870ern und den folgenden Jahrzehnten, ebenfalls in Ardmore. Und das ist jetzt historisch ziemlich spannend, denn hier geht es um die „Highland Clearences“, die Landumverteilungen, die damals in den schottischen Highlands stattgefunden haben. Die einheimischen Pächter, die schottischen Clansmänner mit ihren Familien, wurden damals teils brutal enteignet von ihren Lairds, ihren Clanchefs, und von ihren Ländern und Häusern verjagt. Das wird hier ziemlich eindrücklich erzählt anhand der Geschichte der (fiktiven) Fergusons und dem Clanchef auf dem Castle, McKenzie.

Ok, es ist klar: die McKenzies und die Fergusons haben keine gute gemeinsame Vergangenheit, und das ist dann auch der Faden, der die beiden zeitlichen Ebenen zusammenführt.

Mein Leseeindruck: Das war mal wieder ein richtig guter (teils historischer) Roman. Mir hat hier  eigentlich alles ausnehmend gut gefallen: ich mochte das Setting, die Isle of Skye muss atemberaubend schön sein, und ich fand Ivys Aktivitäten im Schloss super interessant. Man bekommt hier nebenbei ein paar Einblicke in die Kunstszene, und das war spannend. Man merkt, die Autorin ist Kunsthistorikerin und weiss, wovon sie schreibt. Und auch der Teil, der in der Vergangenheit spielt, war gut recherchiert und nicht nur spannend beschrieben, sondern auch informativ. Gut geplottet, ganz am Ende werden die beiden Erzählstränge noch mal wunderbar zusammengeknüpft. Und ja, was soll ich sagen, ich mochte die Protagonisten irgendwie alle sehr gerne 😉. Ivy, die ihr Leben noch mal neu überdenkt und sich überlegt, wo ihr Herz schlägt, Calum war eh cool – Surfertyp in Schottland – und Schlossherr Ross, der vom einsamen Griesgram noch die Biege zum sympathischen Schlitzohr macht.

Plus die Romantik und die Lovestory zwischen Ivy und Colum…ach ja, das hat mein Herz berührt!

Der Roman liess sich echt gut weglesen, flüssig geschrieben und kurzweilig.

Wobei, etwas habe ich doch zu monieren – hier hatte ich mal wieder den Eindruck, Teile des Klappentexts passen nicht ganz zum Inhalt des Buchs. „Doch dann fördern ihre (Ivys) Recherchen ein ungeheures Geheimnis zu Tage, das ihrer aller Leben für immer verändern wird“ …. oooookay, da hatte ich jetzt tatsächlich enorme Erwartungen und ständig gedacht, hey, wann kommt diese unfassbare Entdeckung denn? Spoiler: es gab sie, die Entdeckung. Die war aber relativ entspannt in den Rest des Textes eingebettet, und ich fand es jetzt nicht so umwerfend spektakulär. War kein Paukenschlag.

Aber wie schon gesagt: mich hat der Roman gefesselt und ich kann ihn sehr gerne weiterempfehlen 😊. Vielen herzlichen Dank an das Bloggerportal vom Randomhouse und den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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