von Jason Starr

Neuerscheinung 2020 im Diogenesverlag

Jack Harper aus New York ist in der Midlife Crisis. Seine Träume vom Leben als Rock’n’roller hat er schon vor langer Zeit begraben, als Immobilienmakler läuft’s mehr schlecht als recht, den Hauptteil des Einkommens verdient seine Frau Maria, mit der er sich aber schon länger nicht mehr viel zu sagen hat. Die Ehe der beiden wird eigentlich nur noch durch Jonah, den kleinen Sohn, zusammengehalten. Jacks soziales Leben spielt sich bei den Anonymen Alkoholikern ab, und mitten in diesem Tiefpunkt trifft er einen alten Kumpel von früher. Der scheint die Lösung zu haben: eine diskrete Online-Seitensprung-Agentur könnte die dringend benötige Abwechselung bringen und eine verkorkste Ehe retten. Jack hat moralische Bedenken, doch die Neugier siegt, und was hat er schon zu verlieren? Wie sich zeigt, eine ganze Menge, denn Seitensprünge können tödlich enden, und die Online-Affäre entpuppt sich als der grösste Fehler seines Lebens. Jack wird zum Gejagden, und muss die Wahrheit in einem tödlichem Spiel herausfinden.

Viel mehr will ich zum Inhalt auch gar nicht verraten, sonst müsste ich spoilern 😉.

Jason Starr erzählt diesen Thriller aus der Ich-perspektive Jacks, und das heisst, wir wissen als Leser immer nur so viel, wie Jack auch weiss – und das ist anfangs nicht wirklich viel. Und als sich die Ereignisse in Jacks Leben zu überschlagen beginnen, geht eine atemlose Reise los. Von einem Moment zum nächsten kippt Jacks ganze Welt, und er deckt erst peu a peu das Netz aus Lügen und Betrug auf. Nichts ist so, wie es scheint, und die Spannung ist permanent auf hohem Niveau.

Knappe 400 Seiten ist das Buch stark, und ich fand jede einzelne packend. Der Stil ist flüssig, die Handlung rasant, Jacks Motive und Gedanken sind gut nachvollziehbar, und ich war mitten drin in der Jagd. Und war am Ende über die Auflösung überrascht. War stimmig, hab Ich aber definitiv nicht so kommen sehen. Und dann noch mal eine neue Wendung auf den letzten zwei Seiten, das was auch noch mal cool. Ich finde es ja immer gut, wenn wirklich zum letzten Ende hin noch ein Knaller oder eine Offenbarung kommt, mit der man nicht gerechnet hat.

Hat Spass gemacht zu lesen. Gut geplottet, gut geschrieben, lebensechte Protagonisten, und das Setting war auch klasse. Der Autor ist gebürtiger New Yorker und nimmt einen mit auf die Reise quer durch seine Stadt und die Vororte, das las sich alles super stimmig. Volle Punktzahl!!

Vielen Dank an den Diogenesverlag für das Rezensionsexemplar!

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