Untertitel: Wie ich von surfenden Frauen aus aller Welt lernte, was es heisst, frei und stark zu sein

von Dörthe Eickelberg

Link zum Buch

erschienen 2021 im PenguinRandomhouse

Dörthe Eickelberg ist Journalistin, Moderatorin bei arte, Impro-Schauspielerin und Regisseurin. Durch ihre Arbeit reist sie um die Welt, und hat im Alter von 30 Jahren das erste mal auf einem Surfbrett gestanden – und dabei eine neue Leidenschaft entdeckt. Surfen. „Wellen sind reine Energie – getragen über Tausende von Kilometern.“ Diese Energieschübe haben die Autorin gepackt und sie ist fürs Leben fasziniert. Und sie ist fasziniert von surfenden Frauen – die sind nämlich komplett in der Minderheit im Vergleich zu den männlichen Surfern. Also macht Frau Eickelberg sich auf und sucht die weiblichen Surferinnen, um sie zu portraitieren. Über den ganzen Erdball verteilt findet sie die Protagonistinnen für ihren Film, bzw ihre Dokuserie  „Chicks on Board“: da sind Aneesha und Sinchana aus Indien, Sabah aus Gaza, die Big-Wave-Queen Paige aus Hawaii, die über 70jährige Gwyn aus Cornwall, die immer noch jeden Tag, egal ob Sommer oder Winter, auf ihr Board springt, Risa aus Mexico….und und und. Alle Surferinnen werden uns vorgestellt und es gibt auch einen Bildteil mit Fotos der Ladies, und so unterschiedlich die Surferinnen sind, so unterschiedlich die Kulturen, deren sie entstammen, so eint sie doch eins: Die Liebe zum Meer. Zur Freiheit. Zur Euphorie.  Die Leidenschaft zum Surfen, der teilweise alles andere untergeordnet wird. Denn nicht überall sind Frauen, die surfen, in ihrer Gesellschaft wohlgeliebt.

Aber dieses Buch ist nicht nur ein Portrait von einer Handvoll aussergewöhnlicher Frauen, die surfen, sondern auch eine Art Memoir. Wir erfahren auch sehr viel aus dem Leben der Autorin. Klar, sie nimmt uns mit auf allen Recherchereisen und deren Vorbereitungen, aber wir sind auch bei vielen persönlichen Dingen Zuschauer. Frau Eickelberg beschreibt, wie sie selbst ihre ersten Wellen geritten hat, und wie sie ein traumatisches Erlebnis mit einer Killerwelle hatte – und dieses mit Hilfe eins Sport- bzw. Hypnosecoaches verarbeitet. Für mich war dieses Buch ein wilder Mix aus Surf-Doku, Memoir, feministischer Streitschrift und obendrein ein Motivationsturbo in Sachen weibliches Selbstbewusstsein. Und das werte ich durchaus positiv. Ich hab gerade mal geschaut, die Autorin, respektive der Verlag selbst, haben das Werk  bei Amazon eingestuft in „Biografien von LGBTQ“  – da hätte ich es nicht wirklich hingesteckt (ok, eine der Surferinnen ist lesbisch, aber wirklich relevant für das Thema fand ich das jetzt nicht); und in „Biografien und Erinnerungen zu Reise und Abenteuer“ – passt schon eher. Wilder Genremix halt 😉.

Flott und sehr kurzweilig geschrieben. Ich selber surfe nicht, obwohl ich es immer schon mal vorhatte, hab aber durchaus auch meine sportlichen Ambitionen, und ich fand das Buch cool. Hat mich abgeholt und mitgenommen, und die Energie kam rüber!

Für mich sind es im Fazit daher volle Punktzahl. Bisschen special Zielgruppe: man muss nicht unbedingt Surfergirl sein, um das Buch zu lieben, aber Sport, Freiheit und Feminismus sind die Schlagworte, mit denen man sich identifizeren sollte!

Vielen Dank an das Bloggerportal von der Randomhousegruppe für das Rezensionsexemplar!!

Vielleicht gefällt dir auch das: